23.07.2021

Dr. Oetker wird geteilt

Der Bielefelder Oetker-Konzern wird aufgespalten. Damit soll der jahrelange Streit um die Ausrichtung der Gruppe beendet werden.

Die Gesellschafterstämme von Richard und Philip Oetker, Rudolf Louis Schweizer, Markus von Luttitz sowie Ludwig Graf Douglas behalten den umsatzstärksten Teil des Konzerns mit Lebensmitteln, die Radeberger Gruppe, zu der auch der Lieferdienst Flaschenpost SE gehört, sowie einige Hotels. Die Gesellschafter Alfred, Carl Ferdinand und Julia Johanna Oetker übernehmen gemeinsam unter anderem die Töchter Henkell & Co. Sektkellerei, die Martin Braun Backmittel KG, die Chemiefabrik Budenheim, einige Häuser aus der Hotelsparte sowie die Kunstsammlung August Oetker.

„Mit dieser Entscheidung überwinden die Gesellschaftergruppen ihre unterschiedlichen Vorstellungen zur Führung und Strategie der Oetker-Gruppe“, heißt es in einer Mitteilung des Konzerns, der im vergangenen Jahr einen Umsatz von 3,7 Milliarden Euro erwirtschaftete. Rudolf-August Oetker, der Enkel des Firmengründers, starb 2007. Er hinterließ acht Erben aus drei Ehen. Fast 40 Jahre liegen zum Teil zwischen den Halbgeschwistern, die sich in den vergangenen Jahren nicht auf eine gemeinsame Ausrichtung des Konzerns einigen konnten.

Für die weltweit 12.000 Mitarbeiter bei Dr. Oetker soll sich durch die Aufspaltung nichts ändern. Die Trennungsvereinbarung soll noch in diesem Jahr vollzogen werden.

wsp

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