Zum Jubiläum hat der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe einen Kalender herausgebracht. Foto: DRK Westfalen-Lippe
08.05.2023

DRK Westfalen-Lippe wird 75 Jahre

Der DRK-Landesverband Westfalen-Lippe feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum gibt es einen besonderen Kalender und deutliche Mahnungen.

Mit einem Kalender, der am 8. Mai, dem Weltrotkreuztag, beginnt, blickt das DRK Westfalen-Lippe auf ein Dreivierteljahrhundert Verbandsgeschichte zurück. „Die Kalendergeschichten verdeutlichen beispielhaft, wie sich die jeweiligen zeitgeschichtlichen Bedingungen auf DRK-Aufgaben und – Dienste ausgewirkt haben“, so der DRK-Landesverband. So gehörte in den Nachkriegsjahren vor allem die Fürsorge für Mütter und Säuglinge, Kriegsversehrte und Heimkehrer sowie der Betrieb von Volksküchen und Schulspeisungen zu den Aufgaben. Für viele Menschen sei zudem der DRK-Suchdienst existenziell wichtig gewesen. Die Zusammenführung von Familien sowie die Suche nach Vermissten werde bis heute mit großem Dank und Anerkennung verbunden, sagte DRK-Landespräsident Dr. Fritz Baur. Dabei hat das Deutsche Rote Kreuz schon immer auf die Hilfe unzähliger ehrenamtlich Engagierter gesetzt. Heute sind im Landesverband Westfalen-Lippe etwa 29.000 Ehrenamtliche aktiv. Sie engagieren sich im In- und Ausland.

Bei der Präsentation des Jubiläumskalenders mahnten die Verantwortlichen des DRK-Landesverbands aber auch einen bessern Katastrophenschutz an. Die krisenhaften Entwicklungen der letzten Jahre mit der Corona-Pandemie, den zunehmenden Unwetterkatastrophe sowie dem Ukraine-Krieg hätten gezeigt, dass dringend ein moderner Bevölkerungsschutz benötigt werde, heißt es. So sollte etwa auch in NRW ein Gemeinsames Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz gebildet werden – vergleichbar mit entsprechenden Einrichtungen auf Bundesebene. Dazu gehöre auch, dass Ehrenamtliche mehr Wertschätzung erfahren müssten.

Fachkräftemangel beschäftigt auch das DRK

Ein weiteres wichtiges Thema ist der Fachkräftemangel in den Pflegeberufen. Der Landesverbandsvorstandssitzende Dr. Hasan Sürgit erinnerte daran, dass Problem nicht neu sei. In den 1960er konnten bereits mehr als 30.000 Stellen in der Pflege nicht besetzt werden. Damals habe der DRK-LAndesverband die vom Bund finanzierte Ausbildung sogenannter „Schwesternhelferinnen“ vorangetrieben, die etwa bei den DRK-Unfalldiensten oder beim Krankentransport mithalfen. Trotz der guten Erfahrungen sei die Finanzierung dieses Zivilschutzprogramms in den 1990er Jahren eingestellt worden, bedauert Sürgit: „Ein vergleichbares Programm zur Ausbildung von Pflegehilfskräften, angepasst auf die aktuelle Zeit und aktuelle Bedarfe wurden wir uns sehr wünschen.“

wsp

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