
DRK-Zentrale aus dem Drucker
In Neubeckum entsteht eine neue Zentrale für den DRK-Kreisverband Warendorf Beckum. Das Besondere: Gebaut wird im 3D-Druck-Verfahren.
Beim Bau des Gebäudes sollen durch die neue Technik und die Verwendung klimaschonender Baustoffe rund 40 Prozent CO2 im Vergleich zu einer herkömmlichen Bauweise eingespart werden. So werden etwa Holzzementsteine verwendet, die einen geringeren Anteil an Zement aufweisen. Zudem werden Betonteile verbaut, die aus 100 Prozent recyceltem Bauschutt bestehen. Das Land fördert den Bau mit 400.000 Euro.
In Beckum gibt es bereits Erfahrungen mit dem Bau im 3D-Druck-Verfahren. Dort wurde im Sommer 2021 Deutschlands erstes Haus aus dem 3D-Drucker eingeweiht. „Die Stadt Beckum bleibt Vorreiterin für innovatives Bauen in Deutschland. Erst das erste 3D-Druck-Wohnhaus, jetzt die Zentrale des Deutschen Roten Kreuzes: Die Planungen der DRK-Zentrale zeigen, dass nicht nur schnell gebaut wird, sondern auch besonders klimafreundlich“, so NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach.
Digitaler Zwilling
Neben dem 3D-Druck-Verfahren komme während der gesamten Bauphase auch „Building Information Modeling“ zum Einsatz, erklärt die Ministerin weiter. Dabei wird ein dreidimensionales, digitales Abbild des realen Gebäudes erstellt. Der Vorteil: „Alle technischen Informationen zum Gebäude sind in Sekunden mit einem Tablet abrufbar. Durch die computergestützte Erweiterung der Realität kann man noch in den kommenden Jahren exakt sehen, wo welche Leitung verlegt worden ist – ohne umständlich Baupläne heranzuziehen“, sagt Scharrenbach. Reparaturen und Wartungen könnten so viel schneller durchgeführt werden.
185 Stunden beträgt die Druckzeit für das Gebäude. Bezugsfertig wird es voraussichtlich Ende 2024 sein. Insgesamt soll der Bau der neuen Zentrale des Deutschen Roten Kreuz (DR) Kreisverbands Warendorf Beckum Baukosten in Höhe von drei Millionen Euro nicht überschreiten, so der Kreisgeschäftsführer Detlef Weißenborn. Aus dem Projekt sollen praktische Erfahrungen bei der Errichtung eines Gebäudes mit dem 3D-Betondruckverfahren und Erkenntnisse für das Bauen der Zukunft gewonnen werden, erklärt das NRW-Bauministerium.
jüb/wsp