Der Eichenprozessionsspinner ist wieder in vielen Kommunen der Region unterwegs. Foto: Stadt Gütersloh
09.06.2020

Eichenprozessionsspinner: Er ist wieder da

Der Eichenprozessionsspinner sorgt in der Region wieder für zahlreiche Einsätze von Schädlingsbekämpfern. In einigen Kommunen ist der Befall so groß, dass nicht mehr sämtliche Nester beseitigt werden.

So steht in Gütersloh das Telefon kaum still, und auch das Online-Meldeformular auf der städtischen Internetseite werde von den Bürgern rege genutzt, um befallene Bäume zu melden, sagt die zuständige Fachbereichsleiterin Sonja Wolters. Die Stadt lässt die Nester aktuell nur in der Nähe von Kindertagesstätten, Schulen, Altenheimen und Krankenhäusern, bei denen eine unmittelbare Gefährdung vorliegt, von einer Spezialfirma beseitigen. „Das Vorkommen des Eichenprozessionsspinners ist derart hoch, dass wir Prioritäten setzen müssen und uns deshalb vorrangig auf die Beseitigung von Nestern an sensiblen Orten konzentrieren“, so Wolters.

Auch in Gladbeck und Iserlohn melden die Bürger immer häufiger einen Befall mit der Schmetterlingsraupe, deren Brennhaare beim Menschen allergische Reaktionen hervorrufen können. Weil sich die Raupe im vergangenen Jahr vielerorts stark verbreitet hatte, haben zahlreiche Städte in diesem Jahr Präventionsmaßnahmen getroffen. So wurden Meisenkästen aufgehängt, weil die Vögel die Raupen in einem frühen Entwicklungsstadium fressen.

Viele Kommunen setzten auch auf Sprüheinsätze mit Bioziden zur vorsorglichen Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners. In Münster wurden zum Beispiel an mehr als 160 Standorten im gesamten Stadtgebiet rund 5000 Bäume und 4000 Meter Baumhecken und Parkwaldränder besprüht. Ziel war es, die Raupen zu bekämpfen, bevor sie in das dritte Larvenstadium kommen und die für den Menschen gefährlichen Brennhaare entwickeln, teilt die Stadt Münster mit. Ob die Aktionen erfolgreich waren, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

wsp

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