„Ein Geschenk auch für mich“: Gerhard Richter realisiert ein Kunstwerk für Münster
Münster (wh). In der barocken Dominikanerkirche in Münster wird der Künstler Gerhard Richter ein eigens für diesen Ort entworfenes Werk realisieren. Das Foucaultsche Pendel wird in der 29 Meter hohen Vierungskuppel installiert und von vier hochrechteckigen Glastafeln umgeben. Richter, der zu den renommiertesten Künstlern weltweit zählt, schenkt der Stadt Münster das Objekt.
"Als ich dieses sehr schöne Bauwerk sah, war ich sofort begeistert und überzeugt, dass das der richtige Ort für das Pendel ist", sagte Richter bei einem Ortstermin in der Kirche. "Wenn uns das alles so gelingt wie geplant, wäre das großartig. Ein Geschenk auch für mich."
Mit dem Foucaultschen Pendel gelang dem französischen Physiker Léon Foucault 1851 ein von der katholischen Kirche anerkannter Nachweis, dass sich die Erde in unserem Sonnensystem um sich selbst dreht. In der Dominikanerkirche in Münster erfolgt diese Demonstration der Erdrotation mit einer Metallkugel, die an einem 20 Meter langen Seil über einer kreisrunden Bodenfläche schwingt. In den rückseitig installierten Glasflächen spiegeln sich die Bewegungen dieses Pendels.
Das Kunstwerk soll bis zum Frühsommer 2018 in der profanierten Kirche installiert werden. Das Baudenkmal wird dann als neuer Kunstraum dauerhaft für Besucher zugänglich sein und als kultureller Veranstaltungsort dienen.