Ein Mädchen schreibt Geschichte
Das Museum Abtei Liesborn zeigt die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ zur Lebensgeschichte von Anne Frank.
Große Bildwände erzählen von Anne Franks Leben (1929 -1945) und ihrer Zeit: von den ersten Jahren in Frankfurt am Main und der Flucht vor den Nationalsozialisten, über die Zeit in Amsterdam – glückliche Kindheit und schwere Zeit im Versteck – bis zu den letzten schrecklichen sieben Monaten in den Lagern Westerbork, Auschwitz und Bergen-Belsen. Viele private Fotos Erlauben einen Einblick in das Leben der Familie Frank und ihrer Freunde. Die persönliche Geschichte von Anne Frank wird in der Ausstellung mit der Geschichte des Nationalsozialismus, des Holocaust und des Zweiten Weltkriegs verbunden. Neben der Perspektive der Verfolgten und den ihnen Helfenden wird die Perspektive von Mitläuferinnen und Mitläufern sowie Täterinnen und Tätern dargestellt und ein komplexes Bild der Geschichte gezeigt. In einem zweiten Teil wendet sich die Anne Frank Ausstellung direkt an die Besucherinnen und Besucher mit aktuellen Fragen zu den Themen Identität, Gruppenzugehörigkeit und Diskriminierung: „Wer bin ich?“, „Wer sind wir?“, „Wen schließe ich aus?“. Ausgehend von der Frage „Was kann ich bewirken?“ ermutigt die Ausstellung zu eigenem Engagement.
Die Wanderausstellung wurde gemeinsam vom Anne Frank Zentrum in Berlin und dem Anne Frank Haus in Amsterdam entwickelt. Sie soll ein interaktiver Lernort zur Lebensgeschichte des jüdischen Mädchens sein und zugleich die Auseinandersetzung mit Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung sowie der Bedeutung von Freiheit, Gleichberechtigung und Demokratie fördern. Dazu zählt auch, dass Jugendliche junge Besucherinnen und Besucher durch die Ausstellung führen und sie zu einer aktiven Auseinandersetzung mit Themen aus Geschichte und Gegenwart ermutigen.
Die Ausstellung ist bis zum 19. November im Museum Abtei Liesborn zu sehen. Parallel ist die Ausstellung „Antisemitismus früher und heute“ zu sehen, die das Kreisarchiv Warendorf 2022 entwickelte, um anhand von Archivmaterial die Geschichte des Antisemitismus im Kreis Warendorf näher zu beleuchten.
wsp