Die Burg in Bad Lippspringe hat einen blauen Anstrich erhalten. Der Aktionskünstler HA Schult hat dort ein Kunstprojekt verwirklicht. Foto: Kulturfonds Bad Lippspringe e.V.
02.08.2023

Eine blaue Burg

Der international renommierte Künstler HA Schult lässt die Burg in Bad Lippspringe im Rahmen der Installation „Blaue Burg – Blue Castle“ farbig leuchten.

Das historische Gebäude oberhalb der Lippe-Quelle wird ab dem 5. August in Ultramarin-Blau leuchten und so auf die Endlichkeit der Ressource Wasser hinweisen. Hierzu wird die Burg nicht einfach blau angestrahlt. Der Künstler hat die Fassade mit Hilfe eines speziellen Graffitisystems einfärben lassen, das ein örtliches Unternehmen entwickelt hat und das aus natürlichen Stoffen und Wasser besteht. Es ist somit unbedenklich für Mensch, Tier und Umwelt und lässt sich nach der Aktion rückstandsfrei entfernen. Etwa 250.000 Euro soll die Aktion kosten, die komplett aus Spenden und von Sponsoren finanziert wird, teilt der Kulturfonds Bad Lippspringe mit.

Die Installation ist gleichzeitig der Auftakt für die Veranstaltungs-Reihe „Aqua Viva 2023“ des Kulturfonds Bad Lippspringe e.V. und wird durch 25 Exemplare der bekannten „Trash People“ („Müllmenschen“) im Innenhof der Burg ergänzt. Dabei handelt es sich um Skulpturen aus Müll, die HA Schult gestaltet hat, um auf den übermäßigen Konsum aufmerksam zu machen. Die „Müllmenschen“ hat Schult schon in Paris, Tel Aviv oder auch auf der Chinesischen Mauer ausgestellt. Außerdem zeigt das Kongresshaus eine HA Schult-Ausstellung.

Pionier der Umwelt-Kunst

Bad Lippspringe ist ein Ort des Wassers. Hier entspringen die Lippe und der Jordan, außerdem gibt es vier öffentlich zugängliche Heilquellen (Martinus-Quelle, Alte Arminiusquelle, Neue Arminiusquelle und Liborius-Quelle). Der Aktionskünstler HA Schult hat bereits vor mehr als 50 Jahren die Umwelt zum Thema gemacht und gilt als Pionier der Umwelt-Kunst. Seine Installation in Bad Lippspringe knüpft an eine andere Aktion aus den Jahren 2015/2016 an. Damals reiste er unter dem Motto „Action Blue“ mit einem Hybridauto in 50 Tagen mehr als 15.000 Kilometer von Paris nach Peking. Unterwegs entnahm er an 37 Stellen Wasserproben, fotografierte sie unter dem Mikroskop und ließ damit „die Natur sich selbst pinseln“.

Trash-People im Innenhof der Burg. Foto: Animation HA Schult

Trash-People im Innenhof der Burg. Foto: Animation HA Schult

Die Besichtigung der Installation „Blue Castle“ von außen ist kostenlos und bis zum 24. September zu sehen. Zusätzlich werden Führungen zu den „Trash People“ im Innenhof der Burg angeboten. Zu diesem kostenpflichtigen Angebot ist eine Anmeldung erforderlich. Weitere Infos finden Sie hier.

wsp

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