Einsatz für Frauenrechte
Sie waren Politikerin, Autorin, Hausfrau, Kfz-Mechatronikerin oder Ärztin – die neue Ausstellung „Rafft Euch empor!“ stellt regionale jüdische Aktivistinnen aus Westfalen in der ersten Frauenbewegung vor.
Wählen gehen, die Schule besuchen, eine Ausbildung absolvieren oder studieren. Für viele erscheint das heute selbstverständlich – früher war es das nicht. Die erste Frauenbewegung im Deutschen Kaiserreich und der Weimarer Republik hat für den Zugang zu Bildung, Erwerbstätigkeit und Wahlrecht gekämpft. Auch faire Arbeitsbedingungen und die Kontrolle über den eigenen Körper waren Themen, die die Frauen beschäftigt haben. Jüdinnen waren in dieser Bewegung zahlreich vertreten: Sie waren in und außerhalb von jüdischen Vereinen aktiv und nahmen auch die Rolle der Frau in den jüdischen Gemeinden in den Blick. Die mehrfache Diskriminierung, der sie ausgesetzt waren – als Frau und als Jüdin –, brachte teils einen spezifisch jüdischen Aktivismus hervor.
„Auf den Spuren jüdischer Frauen im 20. Jahrhundert“
Das Jüdische Museum Westfalen porträtiert in der Ausstellung bis zum 12. April 2026 neun dieser jüdischen Aktivistinnen aus Westfalen. Sie werden in künstlerischer Interpretation von Studierenden der Hochschule Bielefeld zum Leben erweckt. Objekte und Dokumente erzählen von der ersten Frauenbewegung und der Rolle, die Jüdinnen darin spielten. Die Ausstellung ist Teil des Kulturprogramms „1250 Jahre Westfalen“ und wurde von der Kulturstiftung des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe gefördert. Ergänzend findet bis zum 22. November im Foyer der Volkshochschule Dorsten die Schau „HerStories – auf den Spuren jüdischer Frauen im 20. Jahrhundert“ statt. Hier geht es um die Überlebensstrategien von Europäerinnen im Krieg.
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➡️ Mehr Infos auf der Website des Jüdischen Museums Westfalen