Ministerpräsident Armin Laschet verlängerte den Lockdown im Kreis Gütersloh. Foto: Land NRW/Mark Hermenau
03.07.2020

Lockdown im Kreis Gütersloh verlängert

Der Lockdown im Kreis Gütersloh besteht weiterhin bis vorerst zum 7. Juli. Im Kreis Warendorf sind die Beschränkungen in dieser Woche ausgelaufen. Der Landwirtschaftsverband kritisiert die andauernde Stilllegung des Tönnies-Werks.

Die Ergebnisse der umfangreichen Testungen stimmten zuversichtlich, dass der Corona-Ausbruch im Kreis Gütersloh örtlich begrenzt bleibe, sagte Laschet. Die Kennziffer für Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb der vergangenen sieben Tage liegt aktuell (Stand 2. Juli) bei 76. Aktuell gelten im Kreis Gütersloh rund 1500 Menschen als infiziert. Die Zahl der positiven Tests bei Personen, bei denen zunächst kein Tönnies-Bezug erkennbar ist, steige tendenziell an, berichtet der Kreis. Mehr als 28.000 Tests wurden in den vergangenen Tagen durchgeführt. Der Lockdown ist vorerst bis zum 7. Juli verlängert worden, um einen Übersprung des Virus auf die breite Bevölkerung so weit wie möglich zu verhindern.

Im Kreis Warendorf liegt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage aktuell bei 14,8 (Stand: 3. Juli) und damit deutlich unter der Grenze für einen Lockdown. Der Lockdown endete daher dort bereits am 1. Juli. In einigen Gemeinden im Kreisgebiet seien keine Infektionen festgestellt worden, dennoch habe die Bevölkerung den Lockdown solidarisch mitgetragen, machte der Warendorfer Landrat Dr. Olaf Gericke deutlich. „Manche Menschen haben eine Stigmatisierung erfahren, weil sie aus Warendorf kommen. Wir sind der Bundeskanzlerin und dem Ministerpräsidenten dankbar, dass sie uns in dieser Situation unterstützt haben“, so Gericke.

Kein Öffnungstermin in Sicht

Wann der Tönnies-Schlachthof, das als Ausbruchsherd des Corona-Virus gilt, wieder öffnen darf, steht noch nicht fest. Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV) fordert angesichts der unklaren Situation eine schrittweise Wiederaufnahme des Schlachtbetriebs am Standort Rheda. Die Gesundheit von Beschäftigten und Bevölkerung hätten oberste Priorität, jedoch führe der Stillstand zu Problemen bei den heimischen Schweinehaltern, sagte WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. Bislang sei auf den Höfen zusätzlicher Raum für die schlachtreifen Tiere geschaffen worden. Dies könne jedoch keine Dauerlösung sein, jeder Tag erhöhe den Druck auf den Höfen, so Beringmeier

Die Politik hat in dieser Woche keinen Spielraum in dieser Frage erkennen lassen. „Tönnies wird erst wieder produzieren dürfen, wenn keine Gefahr für die Bevölkerung von dem Betrieb ausgeht“, sagte der Gütersloher Landrat Sven-Georg Adenauer zur Frage nach einer möglichen Betriebsaufnahme im Tönnies-Werk.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin