21.06.2011

Elterngeld: Westfälische Väter bleiben häufiger zu Hause

Westfalen (wh). Immer mehr Väter in Westfalen nehmen sich nach der Geburt ihres Kindes eine berufliche Auszeit und beziehen Elterngeld. Das geht aus einer aktuellen Erhebung des Statistischen Bundesamtes hervor. Demnach erhöhte sich die Zahl der männlichen Elterngeldbezieher in den Regierungsbezirken Arnsberg, Münster und Detmold von 15,9 Prozent im Jahr 2008 auf 17,5 Prozent im Jahr 2009.
Trotz der steigenden Zahlen liegt Westfalen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit blieben 23,6 Prozent der Väter von den im Jahr 2009 geborenen Kindern für mindestens zwei Monate zu Hause. Der Landesschnitt liegt bei 18,1 Prozent.
Wie schon in früheren Statistiken, zeigt sich auch bei der jüngsten Erhebung, dass Väter in Münster mit einem Anteil von 30,9 Prozent besonders häufig Elterngeld in Anspruch nehmen. Das geringste Interesse verzeichnet Gelsenkirchen mit 9,9 Prozent. Die Ruhrgebietskommune gehört damit auch bundesweit zu den Städten mit der geringsten sogenannten Väterbeteiligung.
Experten sehen die Gründe für die deutlichen regionalen Unterschiede in den verschiedenen Arbeitsmarktbedingungen: Unsichere Einkommensverhältnisse halten gewöhnlich viele Männer davon ab, die Elternzeit in Anspruch zu nehmen. Zudem sei die persönliche Bereitschaft hierzu in Universitätsstädten wie Münster erfahrungsgemäß höher.
Den deutschlandweiten Spitzenwert bei der Väterbeteiligung verzeichnet Jena. Hier beantragten 42 Prozent der Väter Elterngeld für ihre 2009 geborenen Kinder.

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