Regierungspräsidentin Dorothee Feller. Foto: Bröker
15.08.2019

Emscher-Lippe-Gipfel geplant

Als Reaktion auf die Regionalstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft lädt die Bezirksregierung Münster zu einem Emscher-Lippe-Gipfel. In der Studie wurden der Region akuter Handlungsbedarf in Sachen Arbeitsmarkt, Infrastruktur und kommunaler Verschuldung attestiert. Der Emscher-Lippe-Raum zähle laut den Wissenschaftlern zu den wirtschaftlich gefährdeten Regionen in Deutschland.

„Die Studie bestätigt unsere Einschätzung, jedoch gibt es parallel in der Region viele Potentiale und gute Entwicklungen in letzter Zeit. Deshalb bringen wir Unternehmen, Institutionen, Verwaltungen und viele andere Akteure im Oktober zu einem Emscher-Lippe-Gipfel zusammen, der ganz konkrete Schritte verabreden wird, um Strukturen des Gelingens zu schaffen, mit denen die Chancen der Region genutzt werden können“, sagte Regierungspräsidentin Dorothee Feller.

„Region benötigt passgenaue Strukturhilfe“

Richtig sei, dass die Region Strukturhilfe benötige. Aber, so die Regierungspräsidentin weiter: „Strukturhilfe ist nicht gleich Strukturhilfe. Sie muss passgenau sein. Und die Emscher-Lippe-Region braucht eine besondere, wenn sie Wirkung zeigen soll. Beides muss Hand in Hand gehen: Unterstützung von außen und eigene Initiative. Es gibt für uns alle noch viele Aufgaben, vor allem aber Zukunftschancen.“

Feller begrüßt die Entwicklung des ehemaligen Zechengeländes Auguste Victoria in Marl zum Industrie- und Gewerbegebiet Gate.ruhr. Die Landesregierung fördert die Erschließung des Geländes mit 14,5 Millionen Euro. „Nicht nur für Marl ist gate.ruhr ein zentrales Projekt. gate.ruhr steht stellvertretend für den Perspektivwechsel der gesamten Escher-Lippe-Region, ihrer gemeinsamen Konzentration auf Chancen und Potentiale“, sagte die Regierungspräsidentin.

Tilgung kommunaler Schulden gefordert

RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. Foto: RVR/Friedrich

RVR-Direktorin Karola Geiß-Netthöfel. Foto: RVR/Friedrich

Karola Geiß-Netthöfel, Direktorin des Regionalverbandes Ruhr (RVR), forderte als Reaktion auf die Studie eine Tilgung der kommunalen Schulden: „Die Erkenntnisse aus der Studie sind spannend, aber keineswegs völlig neu. Insbesondere fühlen wir uns als RVR bestätigt in der Forderung nach einem Altschuldenfonds und einer stärkeren finanziellen Unterstützung für Kommunen, die besondere Integrationsleistungen erbringen.“

Der Emscher-Lippe-Gipfel findet am 9. und 10. Oktober an der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen-Buer statt. Die Auftakt-Rede hält Ministerpräsident Armin Laschet. Schwerpunkte des Treffens sind die Themen „Wirtschaft/Stadtentwicklung“, „Talentförderung“ sowie „Wasserstoff“.

wsp

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