Das Pumpwerk in Gelsenkirchen. Markus Greulich/EGLV
23.08.2022

Heimische Wirtschaft profitiert

Der Emscherumbau brachte nicht nur sauberes Wasser in den Fluss, sondern auch Arbeitsplätze und Milliarden Euro für Unternehmen in der Region. 

Vor allem die lokale Bauwirtschaft und der damit verbundene Arbeitsmarkt haben profitiert, zeigt eine Studie zu den wirtschaftlichen Effekten des Emscher-Umbaus, die von der Technischen Universität Dortmund im Auftrag der Emschergenossenschaft erstellt wurde „Die regionalökonomischen Wirkungen des Projektes sind immens: Der Emscher-Umbau hat einen Beschäftigungseffekt von knapp 44.000 Arbeitsplätzen erwirkt. Zu 40 Prozent verteilte sich dieser Effekt auf das Ruhrgebiet und zu 75 Prozent auf Nordrhein-Westfalen“, heißt es. Aufträge im Wert von zwei Milliarden Euro gingen an Firmen im Ruhrgebiet.

Die Impulse aus der Umbauphase wirken dabei durchaus nachhaltig. So konnten sich die beauftragten Firmen teilweise spezialisieren sowie Fachpersonal und Kompetenzen aufbauen, wodurch die Firmen von der Emschergenossenschaft unabhängige Aufträge akquirieren konnten und können. „Dadurch hat die zunächst strukturschwache Region einen Wissenszufluss erlangt, der auf Firmenebene nachhaltig Mehrwert generiert“, sagt Prof. Thorsten Wiechmann, Dekan der Fakultät Raumplanung an der TU Dortmund.

„Ganz erhebliche regionalökonomische Effekte“

„Der Emscher-Umbau ist nicht nur ein weltweit einzigartiges Projekt zur Renaturierung einer ganzen Flusslandschaft. Seit drei Jahrzehnten ist er auch der Motor der heimischen Wirtschaft in Nordrhein-Westfalen. Die regionalökonomischen Effekte des Emscher-Umbaus sind ganz erheblich, wie die aktuelle Studie der TU Dortmund nun belegt“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Die Maßnahme zur Renatuierung des Flusses ist das größte europäische Infrakstrukturprojekt der vergangenen Jahrzehnte. Seit 1992 wurden mehr als 5,5 Milliarden Euro investiert, um die einstige Kloake des Ruhrgebiets abwasserfrei zu machen. 150 Flusskilometer wurden renaturiert, gigantische Pumpwerke gebaut. 430 Kilometer neue Abwasserkanäle mussten unterirdisch angelegt werden. Außerdem entstanden vier neue Großkläranlagen. Auch die Aufenthaltsqualität am Fluss wurde verbessert. So wurden neue Radwege angelegt, Kunst und Kultur gefördert, Quartiere entwickelt.

wsp

Lesen Sie auch im Bereich "Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin