Eine Spritze mit dem Impfstoff wird aufgezogen. Foto: Amt für Kommunikation der Stadt Münster
08.12.2022

Endstation für den Impfbus

Nun sollen die Impfzentren endgültig schließen: Ab dem Jahreswechsel soll es Corona-Impfungen nur noch bei Ärzten und in Apotheken geben. In einigen westfälischen Städten wurden die Angebote bereits eingestellt. 

Im Impfzentrum in Ennepetal war bereits vor einigen Tagen und nach genau 285.006 Impfungen Schluss. Für den Impfbus im Ennepe-Ruhr-Kreis war bereits am Ende November Endstation gewesen, letzter Halt: Breckerfeld. Menschen zwischen 5 und 100 Jahren hatten sich auf Wochenmärkten und Bahnhofsvorplätzen, vor Einkaufszentren und Freibädern, an Autobahnrastplätzen und Ausflugszielen ihren Piks gegen Corona abgeholt.

Das Team des Impfzentrums in Ennepetal. Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

Das Team des Impfzentrums in Ennepetal. Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis

In anderen westfälischen Städten enden die kommunalen Impfungen vor Weihnachten oder spätestens zum Jahresende. Die Nachfrage sei in den letzten Wochen und Monaten deutlich zurückgegangen, heißt es aus Städten wie Bielefeld, Hamm oder Münster. Wo sich vor einem Jahr noch Schlangen von Menschen bildeten, um sich Booster-Impfungen abzuholen, herrschte zuletzt bereits bei reduzierten Öffnungszeiten Leere. 

Grund für die Schließung der Zentren und das Ende von mobilen Angeboten ist aber auch, dass das Land NRW zum Jahresende aus der Finanzierung dieser Impfangebote aussteigt. Für die Koordinierende COVID-Impfeinheit gebe es jedoch noch bis Ende März 2023 Landesgeld, heißt es von der Stadt Münster. Dabei gehe es vor allem um die Versorgung von Einrichtungen mit sogenannten vulnerablen Personen, also zum Beispiel Altenheime oder auch Flüchtlingsunterkünfte. Für alle anderen ist dann in Sachen Impfungen das „Regelversorgungssystem“ da – sie müssen sich an Ärzte oder auch an einzelne Apotheken wenden, die Impfungen anbieten.

Impf-Drive-In in Ennepetal

In Ennepetal erinnerte Landrat Olaf Schade bei seinem Abschiedsbesuch im Impfzentrum an die Herausforderungen,  vor denen das Team seit dem Start des Impfzentrums in den vergangenen anderthalb Jahren stand. So wurde zu Ostern 2021 dort Deutschlands erstes Impf-Drive-In aufgebaut, um innerhalb von zwei Wochen 9000 zusätzliche Astra-Zeneca-Dosen zu verimpfen. Auch Strategiewechsel, eine Überschwemmung und zusätzliche Aktionen, mit denen Menschen zur Impfung gelockt werden sollten, zählten zu den Begleiterscheinungen. Gäbe es eine weitere Pandemie, sei man dank der Erfahrungen und aufgebauten Strukturen gut vorbereitet, heißt es aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis. Man hoffe jedoch, dass diese Pläne lange in den Schubladen bleiben könnten.

wsp

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