27.10.2011

Entführung, Piraterie und traumatische Ereignisse: Unternehmen aus Münster bietet Schutz vor Spezialrisiken

Münster (wh). Eine Krankenversicherung hat in Deutschland fast jeder, und auch eine Haftpflicht- oder Hausratsversicherung ist nicht ungewöhnlich. Der Münsterische Assekuradeur Hansekuranz Kontor hat mit solchen Standard-Policen nichts zu tun. Er bietet stattdessen Schutz vor "Spezialrisiken" wie Piraterie, traumatischer Erlebnisse oder die eigene Entführung – und besetzt damit bundesweit eine Nische.
Vor zwei Jahren hat Peter Bensmann sein Unternehmen gegründet. Der Zeitpunkt ist, wirtschaftlich betrachtet, gut gewählt: Die Zahlen von Piratenüberfällen sind weltweit steigend. 49 Schiffsentführungen gab es laut ICC Piracy Report im vergangenen Jahr " gut dreimal mehr als noch vor fünf Jahren. Insgesamt flossen dabei etwa 175 Millionen Euro Lösegeld. "Die Entführer gehen dabei immer organisierter und professioneller vor", erklärt Bensmann die steigenden Zahlen. Auch das Internet, wo mittlerweile die Routen vieler Handelsschiffe verfolgt werden können, spielt eine Rolle.
Ebenso wie Schiffsentführungen sind Entführungsfälle an Land weltweit auf dem Vormarsch. "Für Ausländer sind die gefährlichsten Länder Irak, Kolumbien, Russland, Mexiko, Philippinen und Nigeria", sagt Peter Bensmann. Aber auch in Deutschland gab es im vergangenen Jahr 81 Fälle von erpresserischem Menschenraub. Als besonders gefährdet gelten vermögende Prominente. Vor allem sind es aber Mitarbeiter von Unternehmen, die in politisch instabilen Ländern tätig sind, für die ein besonderer Schutz notwendig sein kann. "Im Fall einer Entführung ist für solch eine Firma das Lösegeld oft die kleinste finanzielle Belastung", so Bensmann. Hinzu kommen können Gebühren für Unterhändler, Honorare für Dolmetscher, Reisekosten, Betriebsunterbrechungskosten und im schlimmsten Fall finanzielle Leistungen bei Unfallfolgen oder Tod.
Ein weiterer ungewöhnlicher Versicherungsschutz aus Münster greift bei traumatischen Ereignissen wie etwa Autounfällen oder Gewaltverbrechen, bei denen man unfreiwillig Zeuge wurde. "Im Fokus steht die psychologische Soforthilfe", erläutert Bensmann. "In der Regel dauert es mindestens drei Monate bis Betroffene nach einem traumatischen Erlebnis durch die Krankenkasse genehmigte Hilfe bekommen. Das erhöht die Gefahr von Langzeitschäden." Um dies zu verhindern, steht den Versicherten eine Notfallhilfe zur Verfügung, die weltweit zum Einsatz kommen kann.

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