25.04.2017

Erben gesucht: In Westfalen gibt es immer mehr Nachlässe ohne Angehörige

Westfalen (wh). Die Zahl der Nachlässe ohne Erben steigt in Westfalen immer weiter an. Wie die Bezirksregierungen in Arnsberg, Detmold und Münster auf Nachfrage des Nachrichtenservice "Westfalen heute" berichten, konnten im vergangenen Jahr für 715 Erbschaften keine Abnehmer gefunden werden. Gegenüber dem Vorjahr (621 sogenannte Fiskalerbschaften) entspricht das einer Steigerung von 15,1 Prozent.

Ein Grund für diese Entwicklung ist, dass der Anteil älterer Menschen ohne Angehörige in der Region seit Jahren steigt. "Ihr Nachlass fällt im Todesfall dem Land Nordrhein-Westfalen zu, wenn vom Amtsgericht kein Erbe ermittelt werden kann oder wenn Angehörige den Nachlass ausschlagen", teilt die Bezirksregierung Detmold mit. Die Palette an Dingen, die an das Land übergehen, sei breit und reiche von Grund- und Ackerflächen über Häuser und Wohnungen bis zu Schmuck, Bargeld und Sparbüchern. Allerdings sei der Großteil überschuldet.

Dementsprechend fallen die staatlichen Einnahmen durch Fiskalerbschaften in Westfalen relativ gering aus. Sie lagen im vergangenen Jahr bei rund 3,2 Millionen Euro (Vorjahr: 3 Millionen Euro). Demgegenüber standen Ausgaben in Höhe von 2,2 Millionen Euro (Vorjahr: 960.000 Euro) – unter anderem für die Sicherung baufälliger Immobilien.

Lesen Sie auch im Bereich "Gesellschaft, Politik / Wirtschaft"

Testen Sie den WESTFALENSPIEGEL

Ihnen gefällt, was Sie hier lesen? Dann überzeugen Sie sich von unserem Magazin