19.01.2011

Erdgasbohrungen: Bürger sollen stärker in Beratungen einbezogen werden

Münster (wh). Um die Bürger im Münsterland stärker in den Abwägungsprozess zu den geplanten Erdgasbohrungen der Firma Exxonmobil einzubeziehen, erwägt die Bezirksregierung Arnsberg, das Bergrecht zu erneuern. Das wurde auf einer Sondersitzung des Regionalrates Münster bekannt. Regierungspräsident Gerd Bollermann, Chef der Bergbehörde NRW, hat demnach eine Projektgruppe ins Leben gerufen, die das aus dem Jahr 1982 stammende Gesetz überarbeiten soll.
Auch Gernot Kalkoffen, Vorstandsvorsitzender von Exxonmobil, versprach auf der Sitzung einen transparenten Ablauf der Bohrungen. Sollten Chemikalien eingesetzt werden, würde dies offen kommuniziert. Risiken wolle Exxonmobil möglichst vermeiden: "Wir machen nichts, was wir nicht beherrschen", sagte Kalkoffen.
Ein Experte des Geologischen Dienstes NRW bezifferte das geschätzte Erdgasvorkommen im Münsterland auf 2200 Kubikkilometer. Das sei vergleichbar mit den größten Erdgasfeldern in Russland.
Der Mineralölkonzern Exxonmobil hatte bereits im vergangenen Jahr seine Pläne für Probebohrungen in Drensteinfurt (Kreis Warendorf), Borkenwirthe (Kreis Borken) und Nordwalde (Kreis Steinfurt) angekündigt. Sollten diese erfolgreich sein, will der Konzern das Kohleflözgas im Münsterland langfristig fördern. Anwohner und Umweltschützer fürchten, dass dabei Chemikalien ins Grundwasser gelangen könnten. Über die Genehmigung der Bohrungen entscheidet die Bergbaubehörde der Bezirksregierung Arnsberg.

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