Die Möbelindustrie in OWL konnte im vergangenen Jahr beim Umsatz zulegen. Vor allem die Nachfrage nach Küchen ist gestiegen. Foto: Pixabay
29.04.2022

Erfolgreich dank „Homecooking“

Die Möbelunternehmen in Ostwestfalen-Lippe konnten ihren Umsatz in 2021 um 5,5 Prozent steigern. Besonders stark ist dort die Küchenmöbelindustrie.

„Die Möbelregion Nordrhein-Westfalen und besonders Ostwestfalen-Lippe haben ihre Stellung im vergangenen Jahr erneut stärken können“, sagt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der Holz- und Möbelindustrie Nordrhein-Westfalen. So wuchsen die Umsätze der Branche in NRW um 4,8 Prozent auf 7,88 Milliarden Euro. 5,94 Milliarden Euro davon erwirtschaften die Unternehmen in Ostwestfalen-Lippe. Auch die Beschäftigtenzahlen legten zu. NRW-weit um 1,5 Prozent, in OWL sogar um sechs Prozent.

Die Steigerungen konnten trotz Corona-Pandemie und deren Folgen wie Material- und Personalengpässen erreicht werden. Dafür führt die Branche verschiedene Gründe an. Unter anderem ein verändertes Konsumverhalten der Verbraucher. So erlebte etwa das „Homecooking“ – das Kochen in der eigenen Küche – einen enormen Aufschwung.

Pessimistischer Ausblick

Im Regierungsbezirk Detmold ist dann auch vor allem die Küchenmöbelindustrie Treiber der Entwicklung: Die 25 ansässigen Unternehmen mit knapp 10.000 Mitarbeitern setzten im vergangenen Jahr 3,9 Milliarden Euro (plus 6,4 Prozent) um und erwirtschafteten damit mehr als zwei Drittel des gesamten deutschen Umsatzes des Branchenzweigs Küche, heißt es in einer Mitteilung der Möbelverbände.

Die Möbelhersteller blicken allerdings deutlich verhaltener in die Zukunft. „Die weitere Entwicklung der Möbel- und Küchenmöbelindustrie in Nordrhein-Westfalen beziehungsweise Ostwestfalen-Lippe ist – trotz noch gut gefüllter Auftragsbücher – aufgrund der Verknappung und Verteuerung von Vorprodukten und Energieträgern sowie den Störungen bei Lieferketten insbesondere nach Asien und Osteuropa aktuell kaum prognostizierbar“, sagt Kurth. Zusätzlich habe der russische Angriffskrieg in der Ukraine bereits zu Verwerfungen geführt, die die Branche vor gewaltige Herausforderungen stellen werden – und zwar weit über dieses Jahr hinaus, so Kurth weiter.

jüb/wsp

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