Am 7. Mai 2023 wurde die A45-Rahmedetalbrücke bei Lüdenscheid gesprengt, um Platz für einen Neubau zu schaffen. Foto: Autobahn Westfalen
08.05.2023

Erfolgreich gesprengt

Die Rahmedetalbrücke ist am Sonntag gesprengt worden. Das marode Bauwerk stürzte wie geplant ein.

Um Punkt 12 Uhr mittags aktivierte Sprengmeister Michael Schneider mit den Worten „Drei, zwei, eins, Zündung“ die über 2000 Sprengladungen und ließ so die fünf Pfeilerpaare der Brücke einstürzen. Mit der Sprengung wurde ein Meilenstein auf dem Weg zu einer neuen Brücke erreicht. Seit Dezember 2021 war die A45-Talbrücke bei Lüdenscheid aufgrund von Sicherheitsmängeln gesperrt. 

„Die Sprengung ist ein wichtiges Signal für die ganze Region. Damit kommen wir dem Neubau einen weiteren großen Schritt näher. Der Baufortschritt ist nun für alle sichtbar“, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing, der die Sprengung vor Ort verfolgte. Auch für Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer war der Tag ein wichtiger Meilenstein: „Nach dem Abbruch beginnt der Aufbruch – und zwar sofort!“, sagte er. So soll es ab Juni in Lüdenscheid Durchfahrtsverbote für Transit-LKW geben.

2026 soll Neubau stehen

Die Sprengung der Rahmedetalbrücke war umfangreich vorbereitet worden. Seit Oktober wurde an den steilen Hängen unterhalb der Talbrücke Rahmede ein Fallbett aufgeschüttet. Eine echte Herausforderung, da schwere Maschinen im anspruchsvollen Gelände arbeiten mussten. Mehr als 100.000 Kubikmeter Erde wurden über die Autobahn angeliefert und in den beiden Hängen rechts und links unterhalb der Brücke verteilt. In dem steil abfallenden Gelände wurden Terrassen eingebaut, auf denen zum Schluss eine Schicht lose geschütteter Schotter den Aufprall der Brücke gedämpft hat. „In dieses gemachte Bett hat sich die Brücke passgenau gelegt“, zog Sprengmeister Michael Schneider Bilanz. Mit nur 150 Kilogramm Sprengstoff hatten Schneider und sein Team die Pfeiler an den entscheidenden Stellen so geschwächt, dass sie sich unter der Brücke wie ein Zollstock zusammenfalteten.

Mit der erfolgreichen Sprengung beginnen die nächsten Etappen auf dem Weg zu einem Neubau. „Hauptaufgabe in den kommenden Wochen ist der Abtransport der alten Brücke“, sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH des Bundes. Gut 9000 Tonnen Stahl und 8000 Tonnen Beton werden zunächst über die Hänge auf die gesperrte Autobahn transportiert und dort für das Recycling vorbereitet. Parallel läuft das Vergabeverfahren für den Neubau. 2026 soll eine neue Brücke zumindest teilweise stehen und befahrbar sein, lautet das Ziel.

wsp

Lesen Sie hier ein Interview mit Lüdenscheids Bürgermeister Sebastian Wagemeyer zur Sprengung und den nächsten Schritten.

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