Erfolgsmodell: In Siegen-Wittgenstein gehen alle Kinder ins Philharmonie-Konzert
Westfalen (wh). Seit fast 30 Jahren verlässt im Kreis Siegen-Wittgenstein kein Kind die Grundschule, ohne ein Philharmonie-Konzert besucht zu haben. Die Initiative der Philharmonie Südwestfalen und des Kreis-Schulamtes ist bereits zum Modell für den Kreis Olpe sowie für Landkreise in Rheinland-Pfalz geworden.
Fast 7500 Grundschüler der Klassen drei und vier in Siegen-Wittgenstein besuchen so in diesem Jahr insgesamt 16 moderierte Schulkonzerte der Philharmonie. Diese haben stets ein kindgerechtes Thema, wie zum Beispiel "Wetterkapriolen". Dabei darf das junge Publikum mitsingen, tanzen oder auch zu Edgar Elgars Werk "Sun Dance" selbstgebastelte Sonnen in die Luft halten.
"Wir wollen den Kindern vermitteln, dass es etwas sehr Schönes ist, ins Konzert zu gehen. Aber das klappt nur, wenn die Lehrer den Besuch im Unterricht vorbereiten. Diese Kenntnisse vermitteln wir ihnen in Fortbildungen und über Unterrichtsmaterialien", erklärt Gernot Wojnarowicz, Intendant der Philharmonie Südwestfalen, das Konzept.
In anderen Städten und Kreisen sei es häufig vom persönlichen Engagement der Lehrer abhängig, ob ein Kind ein Konzert besuchen kann, erzählt Wojnarowicz aus seiner Erfahrung. "Durch die Organisation über das Kreis-Schulamt haben wir in Siegen-Wittgenstein ein verlässliches Angebot erreicht."