Die „Erinnerungsbahn“ soll dauerhaft durch Dortmund fahren. Foto: DSW21/Jörg Schimmel
02.03.2023

„Erinnerungsbahn“ fährt durch Dortmund

Eine Straßenbahn erinnert in Dortmund an jüdische Bürger, die vor 80 Jahren nach Auschwitz deportiert wurden.

Am 2. März 1943 wurden ungefähr 300 Jüdinnen und Juden aus Dortmund und Westfalen mit der Straßenbahn von einem Sammellager zum Südbahnhof gebracht. Gemeinsam mit 200 weiteren Menschen aus anderen Landesteilen wurden sie in das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau deportiert. Nur sehr wenige von ihnen überlebten den Holocaust. Sie berichteten später über das erfahrene Leid und die Fahrt mit dem Straßenbahnwagen der Dortmunder Stadtwerke.

Zum 80. Jahrestag der Deportation bekennt sich DSW21, die Verkehrsabteilung der Dortmunder Stadtwerke, der Mitverantwortung. Eine „Erinnerungsbahn“ macht die Namen der fast 2000 Dortmunder Juden sichtbar, die im Holocaust ermordet wurden. Zudem weist die Bahn auf die Kampagne #WeRemember hin, die vom Jüdischen Weltkongress initiiert wurde. „Diese Bahn trägt die Erinnerung in den Alltag und schafft mit dem Blick auf die Dortmunder Geschichte eine Anknüpfung an die Lebenswelt der Menschen“, sagt Harald Kraus, Arbeitsdirektor der DSW21. Ein auf der Straßenbahn angebrachter QR-Code führt zur Website www.deportationen-dortmund.de mit weiteren Informationen. Die „Erinnerungsbahn“ soll dauerhaft im Dortmunder Stadtgebiet fahren. Außerdem will DSW21 eine historische Studie beauftragen, um die Rolle der Stadtwerke in der NS-Zeit wissenschaftlich aufarbeiten zu lassen.

wsp

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