Ein "Stolperstein" in Hamm für Pater Bernhard Ketzlick. Foto: Kiehl
28.02.2020

Erinnerungskultur: Billerbeck bekommt „Stolpersteine“

In Billerbeck sollen bald „Stolpersteine“ verlegt werden, um an Opfer des Nationalsozialismus zu erinnern. Das hat der Rat der münsterländischen Gemeinde beschlossen.

Schüler der Geschwister-Eichenwald-Schule in Billderbeck hatten sich für die „Stolpersteine“ eingesetzt und einen Antrag in den Rat eingebracht, um die Verlegung der kleinen Gedenktafeln aus Messing zu genehmigen. Hintergrund ist, dass seit 17 Jahren in Billerbeck über diese Form der Erinnerungskultur debattiert wird. Zuletzt lehnten zwei Hausbesitzer die „Stolpersteine“ vor ihren Grundstücken ab weil sie Anfeindungen befürchteten. Der Rat votierte daher zwei Mal gegen die Aktion.

Schüler sammelten Unterschriften

Erst als sich die Jugendlichen für das Projekt einsetzten und mehr als 800 Unterschriften sammelten, änderte sich die Stimmung in Billerbeck. Schließlich entschied der Rat, dass die „Stolpersteine“ auf öffentlichen Wegen verlegt werden dürfen, auch wenn die Eigentümer angrenzender Grundstücke dagegen sind.

Die Freude über das Ratsvotum ist groß. „Ich bin begeistert von den Schülern, die sich so für die Verlegung der Stolpersteine engagiert haben und sehr glücklich über die Entscheidung des Stadtrates. Die Stolpersteine sind sehr wichtig für die Opfer, deren Angehörige und für die Erinnerungsarbeit Billerbeck“, sagte die Lehrerin Ulrike Schulte-Vorwick, die das Projekt betreut hatte.

Mehr zum Thema „Stolpersteine“ in Billerbeck lesen Sie hier.

wsp

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