Erinnerungsorte als Ferienziel
Statt an den Badesee zu fahren, erkunden Jugendliche in den Sommerferien Erinnerungsorte in Ostwestfalen-Lippe. Im „MyHistory“-Projekt OWL der Bielefelder Bildungsstätte Haus Neuland setzen sie sich mit den Folgen des Nationalsozialismus auseinander.
Das Interesse an den Erinnerungsorten ist groß: Rund 120 Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren haben sich für die Workshops und zwei Feriencamps angemeldet. Das Projekt ist bis auf wenige Restplätze bereits ausgebucht. „Das Besondere an dem HistoryCamp ist, dass die Jugendlichen sich nicht nur mit der Vergangenheit auseinandersetzen, sondern selbst aktiv werden. In Teams drehen sie Videos über ihre Spurensuche an den Erinnerungsorten, die dann ergänzend zu einer Landkarte auf der Projektwebsite veröffentlicht werden“, sagt Projektkoordinator Steffen Steinmann.
Auf der Liste stehen bekannte Erinnerungsorte wie die Wewelsburg bei Paderborn, aber auch Vlotho an der Weser. „Dort ist heute noch sichtbar, dass das NS-System und die Judenverfolgung bis in die kleinen Städte hinein gewirkt haben. Es ist uns wichtig, dies aufzuzeigen“, sagt Steinmann. Statt lediglich Vorträgen zu lauschen, können die Jugendlichen vor Ort Experten interviewen und selbst recherchieren. Die Auswirkungen der Geschichte auf die Gegenwart stehen im Mittelpunkt.
Das Projekt „MyHistoryMap OWL – mit Jugendlichen auf Spurensuche“ wurde vom Haus Neuland entwickelt und gilt als weitgehend einzigartig. Es wird von der Bundeszentrale für politische Bildung unterstützt und ist daher für die Jugendlichen kostenlos. Für zwei Camps in den Herbstferien gibt es noch freie Plätze. Weitere Informationen unter https://www.historymap.de.
wsp