Die Züge Richtung Nordsee könnten am Wochenende wieder ausgelastet sein. Foto: Erich Westendorf/pixelio.de
14.06.2022

Es wird wieder voll

Nächster Stresstest für den Nahverkehr. Über das lange Fronleichnam-Wochenende rechnen die Verkehrsunternehmen wieder mit einem großen Ansturm an Fahrgästen.

„Vor allem auf den Regionalexpress-Linien auf der Hauptachse zwischen Rheinland und Ruhrgebiet wird es wahrscheinlich wieder voll werden. Wir setzen darauf, dass die Menschen dabei genauso entspannt unterwegs sind, wie am Pfingstwochenende. Und dass sie häufiger die S-Bahnen für ihre Städtetouren nutzen, dort haben wir noch deutlich mehr freie Kapazitäten als in den Regionalzügen und im RRX“, sagt Ronald Lünser, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR).

Schon über Pfingsten hatten sich negative Folgen der hohen Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket gezeigt. Vor allem an den großen Stationen der Region waren deutlich mehr Fahrgäste unterwegs. Das große Fahrgastaufkommen führte über die Feiertage zu Verspätungen einiger Linien. An manchen Haltepunkten konnten Bahnreisende nicht mehr zusteigen, weil die Züge bereits überfüllt waren. Allein der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hat mehr als eine Million Sonderfahrkarten verkauft.

9-Euro-Ticket vor allem für Freizeitfahrten

Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinstituts Civey im Auftrag der CosmosDirekt-Versicherung zeigt, dass fast zwei Drittel der Menschen, die sich ein 9-Euro-Ticket kaufen, damit in erster Linie Tagesausflüge unternehmen. Das deckt sich mit den Erfahrungen der Nahverkehrsbetriebe und Verkehrsverbünde.

„Wir haben festgestellt, dass die Mehrzahl der 9-Euro-Ticket-Kund:innen die vergünstigte Fahrkarte vor allem für Wochenendausflüge und Freizeitfahrten nutzt. Dabei stehen die Großstädte Düsseldorf und Köln, das Ruhrgebiet, beliebte Ausflugziele in der Eifel, im Sauer- und Münsterland sowie wichtige Umsteigebahnhöfe wie Münster und Hamm für Reisen außerhalb von NRW, beispielsweise in Richtung Nordseeküste, im Fokus“, heißt es weiter. An Werktagen laufe der Schienenpersonennahverkehr nahezu reibungslos, Pendler könnten entspannt reisen, so VRR, Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und Nahverkehr Rheinland (NR) in einer gemeinsamen Mitteilung.

„Alles mobilisiert, was geht“

Für das verlängerte Wochenende über Fronleichnam soll „alles mobilisiert werden, was geht“: Auf stark frequentierten Streckenabschnitten werde mit der Maximalzahl an verfügbaren Zügen gefahren. Zudem soll zusätzliches Personal an den großen Bahnhöfen dafür sorgen, dass auch zu Stoßzeiten Umstiege und Abfahrten ohne allzu große Verzögerungen möglich sind, so die Verkehrsverbände. Reisenden wird empfohlen, ihre Fahrräder zuhause zu lassen und stattdessen auf Mietangebote zurückzugreifen.

wsp

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