Ersen-Werke bleiben in Münster
Zwei Installationen der aktuellen Konrad-von-Soest-Preisträgerin Esra Ersen bleiben in Münster. Die Provinzial Versicherung hat die Werke in Zusammenarbeit mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur erworben.
Zum einen erwarb die Provinzial mit „Ich bin türkisch, ich bin ehrlich, ich bin fleißig“ eine frühe Arbeit der Künstlerin aus dem Jahr 1998. Diese hat einen engen Bezug zu Westfalen, denn ihr Entstehungsort ist die Gemeinde Velen im Westmünsterland. Realisiert wurde die Arbeit zusammen mit der vierten Klasse der dortigen Grundschule. Begleitet von der Künstlerin trugen Schülerinnen und Schüler eine Woche lang türkische Schuluniformen und schilderten ihre Eindrücke in einem Tagebuch, erklärt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Diese Erlebnisse ließ Ersen direkt auf in der Türkei entworfene Uniformen drucken.
Das zweite Werk, das nun in Münster bleiben wird, trägt den Titel „A Possible History III. 23/23 Blaupause“. Es ist eine mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur koproduzierte Installation. Darin untersucht Ersen mit Fotografien, Zeichnungen und einem Videofilm die Zeitspanne von der Republikgründung der Türkei im Jahr 1923 bis 2023. Im Fokus stehen 100 Jahre türkische Geschichte, deren offizielle Narrative die Künstlerin kritisch reflektiert, heißt es.
„Kunst für Westfalen“
„Mit diesen Werken erhält das Museum eine inhaltlich wichtige Position für die Sammlung und steigert somit auch weiterhin den Anteil von Künstlerinnen“, erklären Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold und die Kuratorin für Gegenwartskunst, Dr. Marianne Wagner zum Ankauf durch die Provinzial Versicherung. Sie fügen sich in die Firmensammlung, deren Herzstück die Arbeiten aller Konrad-von-Soest-Preisträger:innen seit 1952 bilden, die als Dauerleihgaben im LWL-Museum für Kunst und Kultur betreut und ausgestellt werden, um sie so getreu dem Sammlungsmotto „Kunst für Westfalen“ einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Der LWL vergibt den Kunstpreis alle fünf Jahre.
Die Ausstellung zum Konrad-von-Soest-Preis 2023 „Esra Ersen. A Possible History“ ist noch bis zum 5. Mai zu sehen.
Mehr Informationen zur Ausstellung lesen Sie in unserem Archivbeitrag: Individuum und Gesellschaft