Beim Einkaufen und in öffentlichen Gebäuden ab der kommenden Woche Pflicht in Münster: der Mund-Nase-Schutz. Foto: pixabay
20.04.2020

Erste Maskenpflicht in Dorsten und Münster

Als erste Stadt in Nordrhein-Westfalen führt Dorsten eine Maskenpflicht in städtischen Gebäuden ein. In Münster müssen Bürger ab der kommenden Woche in vielen öffentlichen Bereichen einen Mund-Nase-Schutz tragen. Rhede verteilt Masken an jeden Bürger.

Von Dienstag (21.4.2020) an muss in Dorsten jeder Bürger, der eine städtische Einrichtung betritt, Mund und Nase bedecken. Auch die rund 1200 Mitarbeiter der Stadtverwaltung sind zum Tragen eines Behelfsschutzes verpflichtet. Eine entsprechende Anordnung hat die Stadtspitze nun erlassen. Die Vorschrift gilt auch für den Wertstoffhof und städtische Kindertageseinrichtungen. Allerdings müssen Kinder keine Maske tragen, so die Stadt in einer Mitteilung. Wer selbst keinen entsprechenden Schutz besitzt, könne am Eingang der Verwaltungsgebäude eine Maske für ein Euro pro Stück erwerben.

Als erste nordrhein-westfälische Großstadt hat Münster ebenfalls eine Maskenpflicht beschlossen. Wie die Stadt ankündigt, soll diese für Personen ab fünf Jahren ab kommenden Montag (27.4.2020) gelten. Auf Märkten, in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Geschäften und in öffentlichen Bereichen städtischer Gebäude soll der Mund-Nase-Schutz dann vorgeschrieben sein, wenn ein Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden könne. Bußgelder sollen zunächst nicht verhängt werden. Als Schutz gelte auch ein Schal, der vor Mund und Nase getragen werde.

Rhede verteilt Masken an Bürger

Die Stadt Rhede verschickt seit heute (20.4.2020) an jeden ihrer Bürger eine „Alltagsmaske“ wie der Mund-Nase-Schutz auch genannt wird. Die Stadt hatte frühzeitig insgesamt 20.000 Masken geordert. Sie sollen nun per Post an die Rheder Bevölkerung verteilt werden, so die Stadt. „Schützen Sie sich und Ihre Mitmenschen, verhalten Sie sich verantwortungsbewusst und benutzen Sie zumindest beim Einkauf und in öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mund-Nase-Schutz“, appelliert Bürgermeister Jürgen Bensmann an die Rheder.  

Inzwischen fordern immer mehr Oberbürgermeister eine landesweit einheitliche und  verbindliche Regelung zum verpflichtenden Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen in bestimmten Situationen. „Eine solche Regelung sollte unbedingt landesweit gültig sein. Die Akzeptanz in der Bevölkerung kann besonders im Ruhrgebiet, wo Stadtgrenzen kaum erkennbar sind, nicht erreicht werden, wenn sich Regeln von Stadt zu Stadt ändern“, so Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski.

Gelsenkirchen und Bochum fordern landesweite Regelung

Sollte sich die Landesregierung allerdings nicht zu einer einheitlichen Regelung für das ganze Land entschließen, erwägt der Oberbürgermeister  alternativ,  in Abstimmung mit den Nachbarkommunen, gemeinsame Regelungen zu erlassen, teilt die Stadt Gelsenkirchen mit. Auch Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch hat die Landesregierung via Twitter dringend gebeten, eine einheitliche Regelung für eine Maskenpflicht im ÖPNV, Einzelhandel und auf Wochenmärkten zu treffen.

Das Tragen einer Maske bietet keine Sicherheit gegen eine Infektion, kann aber nach Expertenmeinung dazu beitragen, andere zu schützen.

Nachtrag vom 22.04.2020: Die Landesregierung NRW hat nun doch eine Maskenpflicht verabschiedet. Demnach muss von Montag an landesweit eine Mund-Nase-Bedeckung in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Einzelhandelsgeschäften getragen werden.

wsp

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