Die Lichter der Chanukkia, des neunarmigen Leuchter der Jüdischen Gemeinde, wurden erstmals auf dem Willy-Brandt-Platz vor dem Rathaus in Bochum entzündet. Foto: Stadt Bochum
15.12.2020

Erste öffentliche Chanukka-Feier in Bochum

Zum ersten Mal gab es in Bochum eine öffentliche Chanukka-Feier. Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch entzündete gemeinsam mit Grigory Rabinovich, dem Vorsitzenden der Jüdischen Gemeinde, sowie weiteren Vertretern der Religionsgemeinschaften die Chanukkia, den neunarmigen Leuchter der Jüdischen Gemeinde.

„Ich freue mich sehr, gemeinsam mit der jüdischen Gemeinde und Vertretern anderer Religionen die Chanukkia entzünden zu können. Das Fest ist ein Familienfest, ein fröhliches Fest. Das Licht ist ein Zeichen der Hoffnung, ein Zeichen der Wunder. Und gerade nach diesem schwierigen Jahr können wir alle etwas Hoffnung gut brauchen“, sagte Eiskirch.

Chanukka ist das jüdische Lichterfest, das in diesem Jahr vom 10. bis 18 Dezember dauert. Jeden Tag wird dabei ein Licht mehr angezündet. Dazu wird ein Segen gesprochen. Wie die Stadt Bochum mitteilt, erinnert Chanukka an das Lichterwunder, das im Jahr 164 vor Christus geschah. Jüdische Familien auf der ganzen Welt gedenken an acht Tagen der Befreiung von der griechischen Herrschaft und der Wiedereinweihung des zweiten Tempels in Jerusalem.

„Fester Bestandteil des Kalenders unserer Stadt“

Damals wurde die Menora, der siebenarmige Leuchter des Tempels, dessen Flammen nie erlöschen sollen, wieder entzündet. Es habe aber nur noch einen Krug geweihtes Lampenöl gegeben, das eigentlich nur für einen Tag reichen würde, so die Stadt weiter. Da ereignete sich das Lichterwunder: Das Licht brannte volle acht Tage, so lange, bis neues geweihtes Öl zur Verfügung stand. Darum brennt jeden Tag eine Kerze mehr. Die Kinder bekommen kleine Geschenke und es werden in Öl gebackene Speisen gegessen.

„Gerne hätten wir daher heute mit ganz vielen Menschen gefeiert. Dies ist nun heute nicht möglich, hoffentlich aber im nächsten Jahr. Wir werden das Chanukka-Fest zu einem festen Bestandteil im Kalender unserer Stadt machen. Jüdisches Leben ist deutsches Leben. Das jüdische Leben in Bochum blüht und ist zum Glück schon länger wieder ein Stück Selbstverständlichkeit in unserer Stadt“, sagte Eiskirch weiter.

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