Exponate zur Weihnachtsgeschichte und zu dazu passenden Traditionen und Liedern stehen im Mittelpunkt der Ausstellung „Jesu Geburt“ im Bibelmuseum. Foto: Bibelmuseum
14.12.2023

Es weihnachtet sehr

Das Bibelmuseum in Münster präsentiert wertvolle Ausstellungsstücke zur Weihnachtsgeschichte.

Weihnachtsbäume oder Adventskränze kommen in der Bibel zwar nicht vor, im Bibelmuseum der Universität Münster bekommen sie in der Weihnachtsausstellung „Jesu Geburt“ trotzdem einen Platz. So ist neben Handschriften und Drucken auch ein biedermeierlicher Stich von 1843 zu finden, der Martin Luther (1483-1546) im Kreise seiner Familie vor dem Weihnachtsbaum zeigt, obwohl die immergrünen Lebenssymbole erst ab dem 18. Jahrhundert populär wurden.

Die Ausstellungsstücke zu Weihnachtstraditionen und -liedern sind in einen größeren Zusammenhang eingebettet. Tontafeln, ein Stein vom Turmbau zu Babel und griechische Handschriften beleuchten die Entstehung der Bibel. Eine Playmobil-Krippe wird von einem Druck der sogenannten „Schmalkaldischen Artikel“ Martin Luthers von 1537 flankiert, in denen sich der Reformator gegen die Heiligenverehrung der katholischen Kirche und damit auch gegen die „Heiligen drei Könige“ wendet.

Schwerpunkt Ablasshandel im Mittelalter

Ein Schwerpunkt der Weihnachtsausstellung im Bibelmuseum liegt auf dem Ablasshandel, bei dem man sich im Mittelalter gegen Bares von seinen Sünden und dem damit verbundenen Gang ins Fegefeuer loskaufen konnte. Zu sehen sind zwei neue Exponate: ein sogenanntes Ablassprivileg von 1496, mit dem die Einziehung von Ablassgeldern genehmigt wurde, und ein moderner Ablassbrief aus den 1950er Jahren. Martin Luthers Zweifel und Kritik am Ablasshandel führten zur Reformation, zur Gründung der protestantischen Kirche und waren auch ein Auslöser des Dreißigjährigen Krieges.

Die Ausstellung ist bis zum 4. Februar zu sehen. Führungen und ein Programm für Kinder ermöglichen tiefere Einblicke. Weitere Informationen hier.

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