Europawahl 2014: Wahlbeteiligung in Westfalen deutlich gestiegen
Westfalen (wh). In Westfalen sind gestern deutlich mehr Menschen zur Europawahl gegangen, als es vor fünf Jahren der Fall war.
Laut den vorläufigen Ergebnissen des Bundeswahlleiters beteiligten sich in der Region 52,5 Prozent aller Wahlberechtigten an der Abstimmung über die Abgeordneten des Europäischen Parlaments. 2009 gaben lediglich 41,8 Prozent der rund 6,3 Millionen westfälischen Wahlberechtigten ihre Stimme ab.
Der gestiegene Wert bestätigt die Prognosen von Dr. David H. Gehne vom Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum. Es sagte voraus, dass die Zusammenlegung von Europa- und Kommunalwahl etwa zehn Prozent mehr Menschen ins Wahllokal bringe, ohne dass dies mit einem gestiegenen Interesse an der Europawahl zu tun habe.
Deutliche Unterschiede bei der Wahlbeteiligung in Westfalen gibt es dennoch: Die eifrigsten Urnengänger leben in Münster. Dort beteiligten sich 61,9 Prozent aller Wahlberechtigten an der Europawahl. Die meisten Nicht-Wähler verzeichnet Herne mit einer Quote von 44 Prozent.
Gehne sieht einen Zusammenhang zwischen Wahlbeteiligung und Wohlstand. "Je höher der Anteil der SGB II-Empfänger in der Bevölkerung, desto geringer ist die Wahlbeteiligung", erklärt der Sozialwissenschaftler. Die Kreise und kreisfreien Städte mit der niedrigsten Wahlbeteiligung seien jene mit der höchsten SGB II-Quote.