Ein Relief über dem Eingangsportal des Landeskirchenamtes in Bielefeld zeigt "Jesus mit seinen Jüngern bei Sturm im Boot". Foto: EKvW
08.03.2023

Evangelische Kirche verliert Mitglieder

Die Zahl evangelischer Kirchenmitglieder in Westfalen-Lippe ist erneut deutlich gesunken. Sterbefälle, aber auch Kirchenaustritte sind Gründe für die Verluste.

Rund 2,14 Millionen Menschen waren Ende vergangenen Jahres Mitglied in einer evangelischen Gemeinde in der Region. Ein Jahr zuvor zählten die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) und die Lippische Landeskirche noch rund 2,2 Millionen Mitglieder. Das entspricht einen Rückgang von circa 2,7 Prozent im Bereich der EKvW bzw. 2,9 Prozent in Lippe. Bundesweit liege das Minus bei den Mitgliederzahlen bei 2,9 Prozent berichtet die Evangelische Kirche in Deutschland. 

„Kosten-Nutzen-Abwägung“

Sowohl der demographische Wandel als auch Entscheidungen gegen eine weitere Mitgliedschaft machen sich in der Statistik deutlich bemerkbar, heißt es aus den Landeskirchenämtern sowohl in Bielefeld als auch in Detmold. So zählten die EKvW und die Lippische Landeskirche im vergangenen Jahr insgesamt rund 34.000 Austritte. Zweifel am Glauben, aber auch eine „Kosten-Nutzen-Abwägung“ spielten laut einer Studie des Sozialwissenschaftlichen Instituts eine Rolle, heißt es von den Kirchen. Die EKD berichtet von einem Zusammenhang zwischen gestiegenen Lebenshaltungs- und Energiekosten und Austritten. Annette Kurschus, Präses der EKvW und Ratsvorsitzende der EKD bezeichnet die jüngste Entwicklung der Mitgliedschaftszahlen als „bedrückend“ nicht zuletzt für alle, die sich haupt- und ehrenamtlich in der evangelischen Kirche engagierten. 

Die Statistik zeigt jedoch auch positive Nachrichten für die evangelischen Kirchen in Westfalen. So gab es 2022 deutlich mehr Taufen. In Westfalen zählen die Gemeinden im vergangenen Jahr 15.700, rund ein Drittel mehr als 2021. Die Lippische Landeskirche registrierte 839 Taufen – 247 mehr als 2021.

wsp

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