Prof. Dr. Michael Seewald. Foto: privat
12.12.2024

„Exzellente Forschung“ 

Der katholische Theologe Prof. Dr. Michael Seewald von der Universität Münster ist mit dem Leibniz-Preis 2025 ausgezeichnet worden.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft würdigt mit dem höchst dotierten deutschen Forschungspreis (jeweils 2,5 Millionen Euro) Seewalds „exzellente Forschung“ auf dem Gebiet der Dogmen-Geschichte und -Hermeneutik: „Mit seinem historisch-kritisch abgeleiteten und systematisch begründeten Plädoyer für die Wandelbarkeit von Dogmen unter Beibehaltung der Tradition ist es ihm gelungen, eine Brücke zwischen gegensätzlichen Lagern im Katholizismus zu schlagen. Damit gilt er als eine Schlüsselfigur der Dogmenhermeneutik, die die aktuellen theologischen Debatten über Reform, Glaubenswandel und Tradition maßgeblich prägt.“

„Rückenwind für Exzellenzcluster“

Seewald lehrt und forscht seit 2017 als Professor für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Münster. Seit 2022 ist er dort Sprecher des Exzellenzclusters „Religion und Politik“. Der gebürtige Saarbrücker mit deutschen und französischen Wurzeln studierte unter anderem an der Universität Tübingen und promovierte an der Ludwig-Maximilians-Universität, wo er ebenfalls habilitierte. 2013 wurde er zum Priester geweiht. Die Nachricht der Auszeichnung erreichte Seewald, als er nach mehreren Vorträgen und einem Doktorandenseminar in einem Café am Boulevard Raspail in Paris saß. „Das ist eine Würdigung, über die ich mich sehr freue“, sagte er. „Der Leibniz-Preis gibt dem gesamten Team unseres Exzellenzclusters ,Religion und Politik‘ für die anstehende Begutachtung kräftigen Rückenwind. Genauso sehr freut es mich, dass damit die universitäre Theologie in Deutschland insgesamt gestärkt wird.“

Das Rektorat der Universität Münster freut sich auch mit Prof. Dr. Wolfram Pernice von der Universität Heidelberg, der ebenfalls mit dem Leibniz-Preis ausgezeichnet wurde. Pernice hatte 2015 einen Ruf an das Physikalische Institut der Universität Münster angenommen, mit dem er nach wie vor als „adjunct Professor“ verbunden ist. Zudem ist er Mitglied des Sonderforschungsbereichs „Intelligent Matter“.

wsp

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