Fachkräftemangel in Westfalen verschärft sich weiter
Westfalen (wh). Im Jahr 2030 werden den Unternehmen in Westfalen etwa 315.000 Fachkräfte fehlen. Das geht aus dem aktuell von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nordrhein-Westfalen vorgelegten Fachkräftemonitor hervor. 2018 lag die Zahl der fehlenden Fachkräfte in Westfalen noch bei 130.000.
Alle regionalen IHKs in Westfalen melden demnach immer größer werdende Lücken. Besonders stark ist der Anstieg der fehlenden Fachkräfte aber in den Bereichen der IHK Nord-Westfalen und der IHK Dortmund. In Nord Westfalen vervierfacht sich die Zahl den Prognosen zufolge von 17.800 in 2018 auf mehr als 77.000 in 2030. In Dortmund, wo derzeit etwa 6000 Fachkräfte fehlen, werden es 2030 voraussichtlich sogar fast sechsmal so viele sein (etwa 35.000). Im Bereich der IHK Ostwestfalen zu Bielefeld steigt die Zahl in den kommenden zwölf Jahren von 49.000 auf mehr als 80.000.
Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften sei inzwischen das Konjunkturrisiko Nummer 1, teilt die IHK Nord Westfalen vor dem Hintergrund der aktuellen Zahlen mit. Inzwischen halten es 62 Prozent der in der jüngsten Konjunkturumfrage befragten Betriebe im Münsterland und in der Escher-Lippe Region für das größte Hemmnis, nicht liefern oder produzieren zu können, weil die nötigen Experten fehlten.
Landesweit fehlten dem Monitor zufolge in 2018 rund 365.000 Fachkräfte. Bis 2030 wird sich diese Lücke auf 738.000 fehlende Fachkräfte nahezu verdoppeln. Dabei zeichnet sich ein Trend ab: Während aktuell vor allem technisch qualifizierte Arbeiter mit Ausbildungsabschluss (131.000 oder 42 Prozent der fehlenden Fachkräfte) fehlen, werden es 2030 in erster Linie kaufmännisch Qualifizierte mit Ausbildungsabschluss (421.000 bzw. 63 Prozent) sein.