Fahrradklima-Test: Münster verteidigt Spitzenplatz trotz Defiziten
Westfalen (wh). Trotz einer deutlich schlechteren Bewertung als in den vergangenen Jahren bleibt Münster die fahrradfreundlichste Großstadt in Deutschland. Das geht aus dem Fahrradklima-Test 2016 hervor, den jetzt der ADFC vorgestellt hat.
Laut der Umfrage, an der sich 120.000 Bürger beteiligten, erreicht Münster nur noch eine Gesamt-Schulnote von 3,07 und ist damit gegenüber dem vorherigen Fahrradklima-Test (Gesamt-Note 1,88) in der Gunst der Radfahrer stark zurückgefallen. Die Stadt stehe "vor großen, ungelösten Problemen durch eine inzwischen unterdimensionierte Infrastruktur sowie steigende Unfallzahlen", befindet der ADFC. Für den Spitzenplatz in der Gruppe der Städte über 200.000 Einwohner reichte es trotzdem noch. Wie im Vorjahr belegen Karlsruhe und Freiburg die Ränge zwei und drei.
Bei den kleineren Städten erreichen gleich mehrere westfälische Kommunen Top-Platzierungen. So rangiert Hamm bundesweit auf Platz zwei in der Gruppe "100.000 bis 200.000 Einwohner", während Bocholt Platz eins in der Gruppe "50.000 bis 100.000 Einwohner" verteidigt.
Bei den Kleinstädten unter 50.000 Einwohner stehen gleich drei westfälische Gemeinden auf dem Treppchen: Reken, Wettringen und Heek, wobei das münsterländische Reken mit einer Gesamt-Note von 1,86 auch das beste Ergebnis aller deutschen Städte erzielt.
Der ADFC-Fahrradklima-Test gilt als "Kundenbarometer" der Radfahrer in Deutschland. Die Ergebnisse zeigen, dass den meisten Befragten das Sicherheitsgefühl beim Radfahren, die Qualität der Radwege und die zügige Erreichbarkeit von Zielen am wichtigsten sind. Genervt sind viele Radler von Baustellen und Falschparkern, ungeeigneten Ampelschaltungen und schmalen Radwegen.