1500 Menschen demonstrierten Mitte Januar vor dem Rathaus in Castrop-Rauxel. Die Menschen fordern nach den Enthüllungen des Medienhauses Correctiv ein Parteienverbot der AFD, die sich in Deutschland rechtsradikal positioniert. Foto: Imago/Funke Foto Service
19.01.2024

„Farbe bekennen“

In den westfälischen Städten gehen tausende Menschen gegen Rechtsextremismus, Rassismus und das Erstarken der AfD auf die Straße. Demonstrationen unter anderem in Münster, Bochum und Recklinghausen sind geplant.

Auslöser der Protestbewegung ist das durch Recherchen des Medienhauses Corrective jüngst bekannt gewordene Geheimtreffen Rechtsextremer mit Plänen zur massenhaften Vertreibung von Menschen aus Deutschland, an dem auch Vertreter der AfD teilgenommen haben. Zu Beginn der Woche gingen bereits zehntausende Menschen in Berlin, Hamburg und Köln gegen Rassismus und Hetze auf die Straße, am Donnerstag auch in Castrop-Rauxel. Für den heutigen Freitag sind Kundgebungen unter anderem in Bochum, Münster und Bielefeld geplant, am Samstag wird unter anderem in Dortmund und Recklinghausen protestiert. Weitere Demonstrationen sind in Detmold, Paderborn, Siegen, Witten und Meschede geplant. „Demokratie verteidigen“, „Nieder mit der AfD“ und „Demokratie verteidigen“, lauten einige der Mottos.

In Bochum haben die Antifa und die Bochumer Seebrücke zum Protest aufgerufen. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch unterstützt die Aktion gegen Rechts. „Wir nehmen es nicht hin, das rechtsextreme Kräfte eine Atmosphäre der Verunsicherung, der Angst und des Hasses in unserem Land und hier bei uns in Bochum schüren“, sagt er. Es gehe nun darum Farbe zu bekennen für Demokratie und Menschenwürde und ein klares Signal der Solidarität zu senden, so Eiskirch.

„Höchste Zeit auf die Straße zu gehen“

In Recklinghausen wird Bürgermeister Christoph Tesche am Samstag an der Demonstration gegen Rechtsextremismus teilnehmen. „Unsere Stadt steht für ein gutes und wertschätzendes, faires Miteinander aller Menschen“, macht er deutlich. Er fordert zur Teilnahme auf: „Lassen Sie uns dem gemeinsam ein starkes Signal für unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung entgegensetzen.“

In Münster positionierte sich wurde die geplante „Demonstration gegen Rechtsruck, Rassismus und Deportationspläne“ wegen des großen Interesses bereits auf den Domplatz verlegt. „Es ist höchste Zeit gegen die extreme Rechte auf die Straße zu gehen“, heißt es von den Organisatoren des Bündnis „Keinen Meter den Nazis“. Münsters Bischof Felix Genn solidarisiert sich mit den Demonstranten. Für Christinnen und Christen sei Nächstenliebe Programm. Dazu gehöre unbedingt die Achtung vor der Würde jedes Menschen. „Wir stehen ein für den Schutz der Schwachen, für ein friedfertiges Zusammenleben aller und für ein bedingungsloses Ja zu Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechten“, heißt es von Genn.

aki, wsp

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