Der Blick auf Stonehenge von Osten – die Kultstätte gilt als das berühmteste archäologische Denkmal in Europa. Foto: LWL-AfWL/M. Rind
20.09.2021

Faszination Stonehenge

Das berühmteste archäologische Denkmal Europas steht ab dem 23. September im Mittelpunkt einer Ausstellung im LWL-Museum für Archäologie in Herne: „Stonehenge – Von Menschen und Landschaften“.

Herzstück der Schau ist eine 1:1-Rekonstruktion des inneren Steinkreises in England. Projektionen ergänzen die Nachbildung auf rund 80 Quadratmetern Fläche, die die Landschaft rund um das Unesco-Weltkulturerbe-Monument zeigen. Eine Lichtinszenierung bildet einen Tagesverlauf in der Landschaft von Stonehenge nach.

Wichtig war den Ausstellungsmachern, europäische Zusammenhänge deutlich zu machen. „Der Kern unserer Ausstellung ist nicht Stonehenge als zentrales Monument allein. Uns geht es darum, zu zeigen, wie eine ganze Kulturlandschaft sich entwickelt und wie Stonehenge als Höhepunkt dieser Entwicklung gebaut und immer wieder auch umgebaut worden ist“, sagt LWL-Chefarchäologe Prof. Dr. Michael Rind. Schon vor tausenden von Jahren hätten Menschen Monumente errichtet, die die Landschaft dauerhaft markieren und Erinnerungsorte schaffen. „Mit unserer Sonderausstellung machen wir die Gestaltung dieser Kulturlandschaft durch den Menschen erstmals sichtbar und stellen sie den steinzeitlichen Entwicklungen in Westfalen gegenüber.“

Megatlithen in Westfalen

Parallelen zur Region werden in der „Stonehenge“-Ausstellung deutlich: „Schon 1000 Jahre früher als in Südengland haben Menschen in Westfalen Gräber aus großen Steinen – sogenannte Megalithen – errichtet. Diese Megalithen setzen bis heute Marken in der Landschaft – ähnlich wie im Ruhrgebiet die Halden und Trassen der inzwischen ebenso Geschichte gewordenen Steinkohleindustrie.“

Das Museum in Herne präsentiert Funde der englischen Archäologie und der LWL-Archäologie für Westfalen, darunter die fast 4000 Jahre alten goldenen Zierstifte des „Bush Barrow Man“, die goldene sogenannte „Mere Sun Disc“, Werkzeuge und Werkabfälle von Stonehenge sowie Funde aus westfälischen Megalithgräbern.

Virtuelle Rekonstruktion von Stonehenge in seiner umgebenden Landschaft um 2500 v. Chr – zu sehen im LWL-Archäologiemuseum Herne. Foto: LBI (ArchPro)

Virtuelle Rekonstruktion von Stonehenge in seiner umgebenden Landschaft um 2500 v. Chr – zu sehen im LWL-Archäologiemuseum Herne. Foto: LBI (ArchPro)

Digitale Events ergänzen die Sonderausstellung. In Kooperation mit dem British Museum wird es Live-Online-Führungen durch die Häuser in London und Herne geben. In einer gemeinsamen digitalen Vortragsreihe gehen internationale Wissenschafter der Faszination, die Stonehenge ausübt, auf den Grund. Je nach Pandemielage sind auch begleitende Veranstaltungen im Archäologiemuseum geplant.

Die „Stonehenge“-Ausstellung läuft vom 23. September 2021 bis 25. September 2022 im LWL-Museum für Archäologie in Herne. Weitere Informationen hier. 

Einen ausführlichen Bericht zur Ausstellung lesen Sie auch im WESTFALENSPIEGEL 5/2021. Ab Anfang Oktober ist die neue Ausgabe im Zeitschriftenhandel oder hier erhältlich.

wsp

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