Festgefahren

Während in Lüdenscheid darüber diskutiert wird, wie ortsfremde LKW aus der Stadt gehalten werden können, mahnt die IHK Südwestfalen Tempo beim Neubau der gesperrten Rahmedetalbrücke an der A45 an. 

Der Lüdenscheider Hauptausschuss hat einen Antrag auf ein Verbot des überregionalen LKW-Verkehrs in der Stadt abgelehnt. Hintergrund ist, dass seit der Brückensperrung im Dezember 2021 täglich viel Schwerlastverkehr über Umleitungsstrecken durch Lüdenscheid rollt. Betroffene Anwohner fordern angesichts der Lärm- und Schadstoffbelastung, ortsfremde LKW aus der Stadt auszusperren. Dies sei rechtlich nicht möglich, zumal die Verkehrsbelastung durch solch ein Verbot auf Nachbarstädte abgewälzt würde, heißt es vom Lüdenscheider Bürgermeister Sebastian Wagemeyer. Er favorisiert hingegen eine weiträumige Umleitung des Schwerlastverkehrs über Köln und Kassel. Dies lehne jedoch die Autobahn GmbH aus rechtlichen Gründen ab, berichtet die Stadt Lüdenscheid.

„Ersatzneubau in Rekordzeit“

Kritik an dieser Diskussion kommt vom Präsidenten der SIHK, Ralf Stoffels. „Wenn weiter über großräumige Durchfahrtsverbote verhandelt wird, darf es keinesfalls zu weiteren Belastungen für die regionale Wirtschaft kommen, die die Arbeitsplätze für die Region sichert“, so Stoffels mit Blick auf Unternehmen, die ebenfalls unter der Brückensperrung leiden. Er mahnt einen gemeinsamen Einsatz der regionalen Akteure für den Neubau an. „Dass der Bürgerbeauftragte ein großräumiges Durchfahrtsverbot als ‚einzige‘ Möglichkeit bezeichnet, um die Region zu entlasten, überrascht mich doch sehr. Um es klar zu sagen: Die einzige wirksame Maßnahme für Menschen, Unternehmen und Umwelt ist ein Ersatzneubau der Rahmedetalbrücke in Rekordzeit!“

Die Sprengung der maroden Autobahnbrücke war bereits für 2022 in Aussicht gestellt worden. Einen Termin gibt es jedoch immer noch nicht. 

wsp