18.01.2012

Fit bleiben im Polizeiberuf: Borkener Projekt ist preiswürdig

Borken (wh). Vor allem Polizeibehörden in ländlichen Regionen verzeichnen als Folge eines hohen Durchschnittsalters der Beamten und fehlendem Nachwuchs einen hohen Krankenstand. Um die Polizisten fit zu halten, engagiert sich die Kreispolizeibehörde Borken seit 2007 mit Sport, Ernährungstraining und individuellen Beratungen. Dieses Projekt wurde nun vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe mit einem Preis in Höhe von 15.000 Euro ausgezeichnet.
Über 50 Prozent der Beamten in der Kreispolizeibehörde Borken sind über 50 Jahre alt, müssen jedoch häufig noch den Wach- und Wechseldienst leisten, berichtet Polizei-Pressesprecher Peter Lefering. "In großen Dienststellen wechselt man normalerweise mit 40 Jahren in einen anderen, weniger belastenden Dienst. Das ist hier jedoch kaum möglich, da wir hier auf dem Land, als sogenannte Endbehörde, kaum Nachwuchs haben. Deshalb fallen ältere Kollegen zum Beispiel wegen Rückenproblemen teilweise wochenlang aus."
Um hier zu helfen, werden in Borken für gesundheitlich eingeschränkte Polizisten neue Stellen gesucht oder sie nehmen eine einjährige Pause vom Wach- und Wechseldienst. Mit Ernährungsberatung, individuellem Sporttraining oder auch einem Nichtraucher-Coaching sollen weitere Erkrankungen verhindert werden. Solche Maßnahmen sieht das Betriebliche Eingliederungsmanagement des Landes NRW zwar ohnehin vor, in Borken wurden sie jedoch besonders früh und nachhaltig umgesetzt, so dass die Behörde als Vorbild gilt. "Neben Diätpäpsten referieren bei uns zum Beispiel die Kollegen selbst über ihre Ernährungsumstellung", gibt Lefering ein Beispiel für das Engagement.

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