Fleischatlas 2016: Intensive Tierhaltung prägt das Münsterland
Westfalen (wh). Westfalen zählt zu den Regionen mit einer besonders intensiven Masttierhaltung, zeigt der Fleischatlas 2016 der Heinrich-Böll-Stiftung. Vor allem in den münsterländischen Landkreisen ist die Dichte der Schweinehaltung überdurchschnittlich hoch.
Mehr als 1000 Schweine je 100 Hektar Agrarfläche werden in den Kreisen Coesfeld, Borken und Warendorf gehalten. Auch in den Regionen Minden-Lübbecke, Gütersloh, Paderborn, Recklinghausen und Unna ist dieser Anteil im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich. Zum Vergleich: in Südwestfalen liegt der Wert bei unter 200.
Gülle aus der Masttierhaltung, Mineraldünger und Gärreste aus Biogasanlagen haben in diesen Regionen Spuren im Boden hinterlassen, berichtet der Fleischatlas der Grünen-nahen Böll-Stiftung: "Die Schweinemast- und Nitratüberschussgebiete decken sich in NRW weiträumig." 40 Prozent der Grundwassermesspunkte im Land sowie viele Flüsse, Bäche und Seen weisen laut dem Bericht eine zu hohe Nitratkonzentration auf.
Mit der Frage, wie eine intensive Landwirtschaft schonender mit der Ressource Wasser umgehen kann, beschäftigen sich Bionik-Studierende der Westfälischen Hochschule in Bocholt. Im Rahmen des Regionale-2016-Projektes "Faszination LandLeben" stellten sie Ergebnisse vor. Dabei geht es zum Beispiel um die gezielte und damit sparsame Bewässerung von Feldern sowie eine wasser- und chemikaliensparende Reinigung von Milchleitungen.