Der Flughafen Paderborn-Lippstadt geht durch ein Insolvenzverfahren. Foto: Flughafen Paderborn-Lippstadt
31.07.2020

Flughafen Paderborn braucht Geld

Die Corona-Pandemie hat am Flughafen Paderborn-Lippstadt zu massiven Einnahmeausfällen geführt. Ein Sanierungskonzept, das einen deutlichen Stellenabbau vorsieht, soll den Airport retten.

Wie der Kreis Paderborn mitteilte, fallen am Flughafen wegen der Corona-Krise trotz hoher Kurzarbeitsquote monatliche Verluste in Höhe von rund 700.000 Euro an. Corona habe die wirtschaftliche Lage derart verschärft, dass der Airport nun innerhalb des nächsten halben Jahres in allen Bereichen neu aufgestellt werden müsse, heißt es weiter. „Von Land und Bund haben wir bisher keine Zusagen erhalten. Die zukunftsfähige Neuausrichtung des Flughafens gelingt nur, wenn alle Gesellschafter in ost- und südwestfälischer Solidarität zusammenstehen“, betonte Paderborns Landrat Manfred Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafen Paderborn/Lippstadt GmbH. 

Das Sanierungskonzept sieht einen deutlichen Stellenabbau vor. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. Müller bezeichnete in den Gremien diesen Schritt als „extrem bitter und schmerzlich“. Ohne den Stellenabbau kann das Ziel, den Flughafen Paderborn-Lippstadt als Verkehrsflughafen weiterzuführen, aber wohl kaum realisiert werden.

Zustimmung der kommunalen Gesellschafter steht aus

Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung haben das Konzept bereits befürwortet. „Wir begrüßen den in diesem Rahmen geäußerten Willen unserer Aufsichtsgremien und der kommunalen Gesellschafter, den Fortbestand des Paderborn-Lippstadt Airport zu sichern“, teilte der Flughafen in einer ersten Stellungnahme gegenüber westfalenspiegel.de mit. Zukünftig soll der Zuschuss der Gesellschafter auf 2,5 Millionen Euro pro Jahr begrenzt werden.

Mit einem Sanierungskonzept soll die Zukunft des Airports gesichert werden. Foto: Paderborn-Lippstadt

Mit einem Sanierungskonzept soll die Zukunft des Airports gesichert werden. Foto: Paderborn-Lippstadt

Die notwendigen Gelder für das Sanierungskonzept müssen nun in den Kreistagen der kommunalen Gesellschafter beschlossen werden. Dazu gehören der Kreis Paderborn mit mehr als 50 Prozent, der Kreis Soest, die Kreise Gütersloh und Lippe, der Hochsauerlandkreis und der Kreis Höxter, die Stadt Bielefeld sowie die IHK Bielefeld und IHK Detmold. Die entsprechenden  Gremien tagen voraussichtlich im September oder Oktober.

Der Flughafen in Paderborn ist gemessen am Passagieraufkommen der kleinste der sechs NRW-Flughäfen. Erst Anfang Juli und damit als letzter Flughafen in NRW hatte der Airport Paderborn-Lippstadt nach dem Corona-Lockdown seinen Betrieb wieder aufgenommen. 

wsp

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