Flughafen Paderborn-Lippstadt stellt Insolvenzantrag
Die Corona-Krise hat am Flughafen Paderborn-Lippstadt zu massiven Einnahmeausfällen geführt. Mit dem Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung will das Unternehmen die Weichen für eine Sanierung stellen.
Das Sanierungskonzept sieht vor, dass der Paderborn-Lippstadt Airport als Verkehrsflughafen mit Flugsicherung und 24-Stunden-Betrieb bestehen bleibt. Jedoch sollen aufgrund der wenigen Flüge die Kapazitäten für die Flugabfertigung zumindest vorübergehend reduziert werden. Dies erfordere auch einen massiven und schmerzhaften Personalabbau in der 167-Mitarbeiter starken Belegschaft, heißt es in einer Mitteilung des Flughafens. Außerdem soll als „unverzichtbarer Bestandteil der Sanierung“ der 24-Stunden-Dienst für die Flughafenfeuerwehr eingeführt werden.
Auf Fluggäste und Flughafennutzer habe die Insolvenz in Eigenverantwortung keine negativen Auswirkungen, sagte der Rechtsanwalt Dr. Yorck Streitbörger als Generalbevollmächtigter des Airports. „Die Sanierungsmaßnahmen dienen vielmehr dazu, den für die Region wichtigen Flughafenstandort langfristig zu sichern. Gleichzeitig wird die finanzielle Belastung der Anteilseigner und damit der Städte und Kommunen deutlich gesenkt“, so Streitbörger.
Einbruch der Passagierzahlen
Der Flughafen Paderborn-Lippstadt hatte bereits vor Ausbruch der Corona-Pandemie nicht kostendeckend gearbeitet. Aktuell liegen die Passagierzahlen um 85 Prozent unter dem Niveau des Vorjahreszeitraumes.
In den vergangenen Wochen haben bereits mehrere Anteilseigner ihren Rückzug aus der Flughafengesellschaft angekündigt. Am Montag (21.09.2020) stimmte der Paderborner Kreistag für die Sanierung durch ein Insolvenzverfahren. Als Hauptanteilseigner werde der Kreis Paderborn die Anteile der Stadt Bielefeld am Flughafen gegen Kompensiationszahlungen übernehmen. Ähnliche Verträge sollen mit anderen Eignern ausgehandelt werden, die ebenfalls aussteigen wollen.
wsp