Der Flughafen Paderborn/Lippstadt. Foto: Airport Paderborn/Lippstadt
09.10.2020

Flughafen PAD: Streit um Ausstiegspläne

Die Eigentumsverhältnisse am insolventen Flughafen Paderborn-Lippstadt ändern sich. Der Kreis Soest hält am Airport fest, die Stadt Bielefeld trennt sich von ihren Anteilen und auch die Kreise Gütersloh und Lippe wollen aussteigen.

„Fair und auf Augenhöhe“ hätten der Kreis Paderborn als Haupteigentümer und die Stadt Bielefeld, die einen Anteil von 5,88 Prozent hält, über den Ausstieg verhandelt, heißt es in einer Mitteilung des Kreises Paderborn. Bielefeld zahle für den Ausstieg und die Sanierung des Airports 2,5 Millionen Euro. Zudem wolle sich die Stadt bemühen, Flughafen-Mitarbeitern, die vor einer Kündigung stehen, Jobs bei der Stadt oder ihren Töchtern anzubieten.

Kein Einvernehmen gibt es offenbar in den Verhandlungen mit den Kreisen Gütersloh und Lippe, die jeweils 7,84 Prozent der Anteile halten. Sie hätten Vereinbarungen zur Verlustabdeckung einseitig gekündigt, heißt es vom Kreis Paderborn. Gleichzeitig hätten die Kreise angekündigt, den Beitrag zur Sanierung des defizitären Airports nur dann zahlen, wenn Paderborn als Mehrheitsanteilseigner den sofortigen Ausstieg ohne Abstandszahlungen akzeptiere. Von einem offenen Streit berichtet das Luftfahrt-Portal airliners.de angesichts dieser Situation und zitiert den Paderborner Landrat Manfred Müller mit den Worten: „Einfach kündigen, Forderungen stellen, ein wirkliches Angebot und faires Miteinander gerade unter Gesellschaftern, die seit Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten, geht anders.“

Der Kreis Soest, der 12,6 Prozent der Anteile am Flughafen hält, will Paderborn-Lippstadt hingegen als Verkehrsflughafen erhalten. Die Zahl der Mitarbeiter solle im Rahmen einer Insolvenz in Eigenverantwortung auf ein Minimum reduziert werden. Steige die Nachfrage nach Flugreisen ab dem PAD-Airport wieder, könne der Betrieb wieder ausgebaut werden, heißt es in einer Vorlage aus dem Kreistag.

wsp

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