17.06.2014

Fonds Heimerziehung: LWL beteiligt sich an Aufstockung

Münster (wh). Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) will sich mit einer Million Euro an der geplanten Aufstockung des Fonds Heimerziehung beteiligen. Das hat der LWL-Landesjugendhilfeausschuss dem LWL-Landschaftsausschuss empfohlen.

Bund, Länder und Kirchen haben den Fonds für ehemalige Heimkinder, denen Unrecht und Leid zugefügt wurde, mit 120 Millionen Euro ausgestattet, davon entfielen knapp elf Millionen Euro auf NRW. Dieses Geld wird jedoch Anfang 2015 aufgebraucht sein. Betroffene, die zwischen 1949 und 1975 in Heimen der Jugendhilfe untergebracht waren, können sich noch bis Ende des Jahres melden. Prognosen gehen davon aus, dass der Fonds insgesamt 225 Millionen Euro benötigt.

In der LWL-Anlaufstelle für Westfalen-Lippe sind bisher über 1300 Vereinbarungen mit Betroffenen geschlossen worden. 543 Menschen, die während ihrer Heimunterbringung arbeiten mussten, erhielten vier Millionen Euro als Ersatz für fehlende Rentenversicherungszeiten. Außerdem haben rund 1000 Betroffene für 2,3 Millionen Euro Leistungen wie spezielle Therapien bekommen.

Von dem Fonds profitieren derzeit nur ehemalige Heimkinder, die von der Jugendhilfe in Heime eingewiesen wurde. Der LWL-Landesjugendhilfeausschuss setzt sich dafür ein, dass auch Betroffene, die von anderen Einrichtungen eingewiesen wurden, für Misshandlungen und Zwangsarbeit entschädigt werden.

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