Der Gottes Segen Tunnel ist rund 100 Meter lang. Foto: Stefan Voigt/Arbeitskreis Kluterthöhle e. V.
22.08.2024

Forscher jubeln über Höhlenverbindung

In Ennepetal haben Höhlenforscher eine Verbindung zwischen „Hackerloch“ und Kluterthöhle gefunden. Sie sprechen von einem sensationellen Fund.

Da ist die Verbindung zur Kluterthöhle: Stefan Voigt (r.) und weitere Höhlenforscher im Hackerloch. Foto: Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.

Da ist die Verbindung zur Kluterthöhle: Stefan Voigt (r.) und weitere Höhlenforscher im Hackerloch. Foto: Arbeitskreis Kluterthöhle e.V.

Stefan Voigts Begeisterung ist immer noch ungebrochen. „Das, was wir hier entdeckt haben, ist wirklich unglaublich“, sagt der Vorsitzende des Vereins Arbeitskreis Kluterthöhle. Damit meint Voigt die Verbindung zwischen dem Hackerloch und der Kluterthöhle. Das Hackerloch war bis vor wenigen Monaten nicht mehr als ein wenige Meter tiefes Loch im Klutertberg. Voigt hatte es 2004 entdeckt. Nach mehreren Versuchen im Laufe der vergangenen 20 Jahre gelang am vergangenen Wochenende dann die sensationelle Entdeckung: Eine Verbindung zwischen beiden Höhlen, dem Hackerloch und der Kluterthöhle, konnte freigelegt werden. „Damit wächst die Länge der Kluterthöhle von 5,8 Kilometer auf nun 7,2 Kilometer an“, erklärt Stefan Voigt. 

Zuvor hatten Höhlenforscher im Hackerloch bereits Tropfsteine in unterschiedlichsten Formationen, versteinerte Korallenriffe und unterirdische Seen in den mehreren großen Hallen entdeckt. Die größte dieser Hallen misst rund 100 Meter in der Länge und jeweils 10 Meter in Breite und Höhe. Sie trägt den Namen „Gottes Segen Tunnel“. Die neu entdeckten Hohlräume sollen der Wissenschaft vorbehalten bleiben. Besucherinnen und Besucher werden das Hackerloch nicht betreten können. Man werde hier sehr vorsichtig zu Werke gehen, um alles möglichst im jetzigen Zustand zu bewahren. „Hier liegt ein unglaublicher wissenschaftlicher Schatz, der in den nächsten Jahren gehoben werden soll“, sagt Voigt. So enthält das Gestein etwa Hinweise auf das Klima und die Klimaveränderungen in längst vergangenen Zeiten. 

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„Man kann hier wirklich von einem historischen Durchbruch sprechen“, so Voigt weiter. Denn: Das Hackerloch liegt zwischen Kluterthöhle und der 1881 entdeckten Bismarckhöhle. Forscher hatten schon immer die Vermutung, dass Bismarck- und Kluterthöhle miteinander verbunden sein könnten. Der Schlüssel dazu könnte nun tatsächlich das Hackerloch sein. Die Verbindung zur Kluterthöhle ist entdeckt, zur Bismarckhöhle fehlen vom Hackerloch nur wenige Meter. Sollte man auch hier einen Zugang finden, würde ein 150 Jahre lang gehegter Traum wahr werden, so Voigt. Und die Kluterthöhle würde auf acht bis neun Kilometer Ganglänge anwachsen und wäre dann auch die größte Höhle in Nordrhein-Westfalen. Aktuell trägt das Engelskirchener Windloch diesen Titel. 

Die Kluterthöhle in Ennepetal lockt jährlich tausende Besucher, die sich auf den rund 800 Meter langen Weg durch das unterirdische System machen. Weitere Informationen gibt es hier.

Jürgen Bröker, wsp

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