Forschung: Bielefelder Wissenschaftler entwickeln „sanfte“ Krebsmedikamente
Bielefeld (wh). Doktoranden der Universität Bielefeld entwickeln Krebsmedikamente, die weniger Nebenwirkungen haben sollen als bisherige Arzneien. Das Forschungsprogramm mit dem Namen "Magicbullet" ("Zauberkugel") startet Mitte 2015 und ist eine Kooperation von mehreren Universitäten und Forschungseinrichtungen in Deutschland, Italien, Finnland und Ungarn.
Für die Entwicklung der schonenden Medikamente verknüpfen die Forscher den Anti-Tumor-Wirkstoff mit einem Peptid. Dieses kleine Eiweißmolekül kann Tumorzellen erkennen und sich mit ihnen verbinden. Auf diese Weise soll gewährleistet werden, dass der Wirkstoff keine gesunden Zellen schädigt. "Unsere Medikamente werden Prototypen sein. Wir schaffen aber die wissenschaftliche Basis für Anti-Tumor-Arzneien, die vielleicht in zehn bis zwanzig Jahren auf den Markt kommen könnten", erklärt Projekt-Koordinator Professor Dr. Norbert Sewald zum Hintergrund.
Die Europäische Union finanziert das Netzwerk "Magicbullet" mit vier Millionen Euro.