Ein neuer Sonderforschungsbereich der Universitäten Paderborn und Bielefeld hat die Erklärbarkeit künstlicher Intelligenz zum Ziel. Foto: Universität Paderborn
25.05.2021

Forschung zu Künstlicher Intelligenz

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert einen Sonderforschungsbereich zur Künstlichen Intelligenz an den Universitäten Paderborn und Bielefeld mit 14 Millionen Euro bis 2025.

Ziel des Sonderforschungsbereichs/Transregio (TRR) zum Thema „Erklärbarkeit von künstlicher Intelligenz (KI)“ an den beiden Universitäten sei unter anderem, die Mensch-Maschine-Interaktion zu verbessern, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der beiden Hochschulen. Außerdem soll das Verständnis von Algorithmen im Zentrum der Forschung stehen.

Künstliche Intelligenz ist heute bereits in vielen Bereichen des Alltags im Einsatz. Sie schlägt bei Musikstreamingdiensten neue Songlisten vor, begutachtet in der Medizin Röntgenbilder oder sortiert im Berufsleben Bewerbungen vor. All das geschieht auf Grundlage algorithmischer Entscheidungsfindungen. „Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, dass algorithmische Entscheidungen transparent gemacht werden. Das Ziel, Algorithmen zugänglich zu machen, ist Kern der sogenannten eXplainable Artificial Intelligence (XAI), bei der Transparenz, Interpretier- und Erklärbarkeit als gewünschte Ergebnisse im Mittelpunkt stehen“, sagt Prof. Dr. Katharina Rohlfing, Sprecherin des neuen Sonderforschungsbereichs (SFB).

Mehr Transparenz

Die Wissenschaftler der beiden ostwestfälischen Universitäten wollen diesen Bereich transparenter und nachvollziehbarer machen. Dazu arbeiten Linguisten, Psychologen, Medienforscher, Soziologen, Ökonomen und Informatiker eng zusammen „und erforschen die Prinzipien und Mechanismen des Erklärens und Verstehens als soziale Praktiken und wie diese in KI-Systemen implementiert werden können“, heißt es weiter.

Prof. Dr. Katharina Rohlfing von der Universität Paderborn ist Sprecherin des neues Sonderforschungsbereichs. Foto: Universität Paderborn

Prof. Dr. Katharina Rohlfing von der Universität Paderborn ist Sprecherin des neuen Sonderforschungsbereichs. Foto: Universität Paderborn

Der Ansatz soll neue Antworten auf gesellschaftliche Herausforderungen im Zusammenhang mit künstlicher Intelligenz liefern. Im Kern gehe es dabei um die Teilnahme von Menschen an soziotechnischen Systemen, mit der auch die Informationssouveränität der Nutzer gefördert wird. „Unser Ziel ist es, neue Formen von Kommunikation mit wirklich erklärbaren und verstehbaren KI-Systemen zu schaffen und somit neue Assistenzformen zu ermöglichen“, fasst Rohlfing zusammen. Die vierjährige Förderung für den Sonderforschungsbereich beginnt am 1. Juli.

Verlängerung für weitere Sonderforschungsbereiche

Insgesamt fördert die DFG elf neue Sonderforschungsbereiche und setzt die Förderung für 27 weitere fort, darunter sind auch folgende SFB mit westfälischer Beteiligung: SFB/Transregio „Oxyflame – Entwicklung von Methoden und Modellen zur Beschreibung der Reaktion fester Brennstoffe in einer Oxy-Fuel-Atmosphäre“ (beteiligt ist die Universität Bochum), SFB „Unsicherheit beherrschen und Zufall sowie Unordnung nutzen in Analysis, Stochastik und deren Anwendungen“ (Universität Bielefeld), SFB „Extinktionslernen“ (Universität Bochum) und der SFB/Transregio „Stark wechselwirkende Materie unter extremen Bedingungen“ (mit Beteiligung der Universität Bielefeld).

wsp

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