Münsters inzwischen emeritierter Bischof Dr. Felix Genn (rechts) traf Erzbischof Roberto Francesco Prevost OSA bei der Weltsynode im vergangenen Oktober in Rom. Foto: Deutsche Bischofskonferenz, Matthias Kopp
09.05.2025

Freude über Papstwahl

Kardinal Prevost aus den USA ist Papst Leo XIV. Das neue Oberhaupt der katholischen Kirche ist in Westfalen bekannt.

Der emeritierte Münsteraner Bischof Dr. Felix Genn kennt Roberto Francesco Prevost aus der gemeinsamen Arbeit im Dikasterium für Bischöfe, früher bekannt als Bischofskongregation, sowie von der Weltsynode im vergangenen Oktober in Rom. „Das ist natürlich eine echte Überraschung, obwohl ich ihn innerlich immer schon als papabile angesehen habe. Ich habe ihn kennengelernt als Mitglied der Bischofskongregation. Da haben wir auch zeitweise nebeneinander gesessen und waren in den Urteilen weitgehend einig. Und dann wurde er Präfekt, und dann habe ich ihn in einer anderer Rolle erlebt: Zurückhaltend, weise, die Meinungen sammelnd, immer wieder zusammenführend, aber durchaus auch bestimmt“, schreibt Genn aus Rom, wo er die Bekanntgabe auf dem Petersplatz verfolgte.

„Synodale Kirche auf dem Weg“

Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hat den neuen Papst bereits mehrfach in Rom getroffen. Er habe diesen als einem Menschen kennengelernt, der von seiner Mitgliedschaft im Augustinerorden sehr geprägt ist und dem „die Armen in dieser Welt sehr am Herzen liegen“. Zudem seien für Papst Leo XIV. die Fragen nach einer gerechten Welt von großer Bedeutung, so Overbeck. Er begrüßt, dass Leo XIV. in seinen ersten öffentlichen Worten nach seiner Wahl betonte, dass er die Kirche als eine „synodale Kirche auf dem Weg“ verstehe. Hiermit knüpfe der neue Papst an das an, was sein Vorgänger angestoßen habe und was auch für die Kirche in Deutschland von großer Bedeutung sei.

„Ich freue mich mit so vielen in unserem Erzbistum Paderborn über diese Wahl! Mit Erzbischof Roberto Francesco Prevost OSA haben die Kardinäle Papst Leo XIV. zum Oberhaupt der katholischen Kirche gewählt und damit ein neues und sicherlich segensreiches Kapitel der Kirchengeschichte aufgeschlagen“, heißt es von Paderborns Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz. Dass 80 Jahre nach Kriegsende in Europa ein neuer Papst gewählt wurde, sei ein Zeichen der Hoffnung: „Das erste Wort des neuen Papstes an die Welt war: ‚Friede sei mit euch allen!‘ Möge sein Dienst in diesen schwierigen Zeiten des Unfriedens vor allem dazu beitragen, Frieden zu stiften und Frieden zu bewahren. Papst Leo XIV. baut auf einen ‚entwaffnenden Frieden, der von Gott kommt‘, wie er auf dem Balkon des Petersdomes gesagt hat!“

wsp

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