Friedensuhr wird verpackt
Die Europäische Friedensuhr am Mindener Rathaus soll verpackt werden. Damit soll auch die Solidarität mit der Ukraine ihren deutlichen Ausdruck finden.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine gibt es in Minden eine Debatte um die Europäische Friedensuhr. Diese zeigt mit digitalen Ziffern die Zeit des Friedens in den Ländern der Europäischen Union ab dem 8. Mai 1945 an. Weil aber das Projekt „Europäische Friedensuhr“ heiße und es derzeit keinen Frieden im gesamten Europa gebe, wurde Kritik am Weiterlaufen der Zeit laut, teilt die Stadt Minden mit.
Zwar ist die Uhr seit dem 28. Februar durch die ukrainische Nationalfahne verdeckt. Allerdings leuchten die Ziffern durch den dünnen blauen und gelben Stoff hindurch. Das reichte vielen Bürgern und auch den meisten Fraktionen im Rat der Stadt Minden nicht. Die Uhr werde als ein Symbol des Friedens gesehen, den es derzeit in Europa nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine so nicht gebe, heißt es.
„Friedensprojekt Europa nicht zerstört“
Während einige Stimmen für ein Anhalten oder Abschalten der Uhr laut wurden, vertrat die Gesellschaft zur Förderung Internationaler Städtepartnerschaften (GeFIS) als Eigentümerin der Uhr die Auffassung, dass der europäische Friedensprozess, der mit der Montanunion begann und zur Bildung der EU führte, unbeschädigt sei und es deshalb falsch wäre, die Uhr anzuhalten. Das Friedensprojekt Europa sei nicht durch den aktuellen Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine zerstört.
Die Beteiligten haben einen Kompromiss gefunden: Die Uhr soll nun professionell und blickdicht verpackt werden und für die Bürger unsichtbar weiterlaufen. Zugleich werde die ukrainische Nationalfahne weiter am Rathaus hängen, heißt es. Damit will die Stadt Minden auch die Trauer um die Opfer des Krieges sowie die Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck bringen.
wsp
