Auf dem evangelischen in Gütersloh gibt es schon verschiedene kleinere Biotope, die bedrohten Arten Lebensraum bieten. Foto: EKvW
28.06.2021

Friedhöfe sollen Artenvielfalt schützen

Die Friedhöfe der Evangelische Kirche von Westfalen sollen Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen werden und damit einen Beitrag zu mehr Biodiversität leisten. Dafür gibt es Förderung vom Bund.

Rund 3,5 Millionen Euro stellt das Bundesumweltministerium den drei beteiligten Verbundpartner –  neben der westfälischen Landeskirche sind das Erzbistum Köln sowie das Haus kirchlicher Dienste der Landeskirche Hannovers beteiligt – für das Projekt „BiodiversitätsCheck in Kirchengemeinden“ zur Verfügung. Dabei legt die westfälische Landeskirche ihren Schwerpunkt bewusst auf Friedhöfe. „Sie sind wichtige Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen in Siedlungen und zugleich Ruheoasen inmitten des Lebens“, sagte Landeskirchenrat Martin Bock, zuständiger Dezernent für das Friedhofswesen, beim Projektauftakt. Es gehe jetzt darum, Friedhöfe zu Oasen der biologischen Vielfalt weiterzuentwickeln.

„Schon immer Orte des Lebens“

„Kirchliche Friedhöfe sind immer schon Orte des Lebens, denn sie bezeugen die Hoffnung auf Gott, der das Leben – trotz aller Vergänglichkeit – trägt und erhält“, sagte Präses Annette Kurschus. Vorbild für weitere Friedhöfe für die Artenvielfalt könnte der evangelische Friedhof in Gütersloh sein. Dort gebe es bereits kleine Biotope wie zum Beispiel Magerwiesen, in denen seltene Bienenarten ihre Höhlen graben, heißt es. Manch einem Friedhofsbesucher mögen diese Biotope wie vernachlässigte oder von den Gärtner vergessene Flächen vorkommen, doch sind sie für die Artenvielfalt ein wichtiger Gewinn.

Sieht aus wie eine vernachlässigte Fläche, bietet aber seltenen Bienenarten bewusst einen Rückzugsraum: eine Magerwiese auf dem evangelischen Friedhof in Gütersloh. Foto: EKvW

Sieht aus wie eine vernachlässigte Fläche, bietet aber seltenen Bienenarten bewusst einen Rückzugsraum: eine Magerwiese auf dem evangelischen Friedhof in Gütersloh. Foto: EKvW

Damit diese Flächen nicht zum Ärgernis für Friedhofsbesucher werden, sei Aufklärung wichtig, so die evangelsiche Kirche für Westfalen. Daher setze man im Projekt auch auf Ehrenamtliche, die als Schöpfungsbotschafter ausgebildet werden und so einen wichtigen Beitrag als Multiplikatoren leisten, heißt es weiter. Die Expertise sollen Biologische Stationen und Fachreferenten aus dem Institut für Kirche und Gesellschaft ins Projekt einbringen. Am Ende sollen modellhafte, erprobte Ideen aus rund 170 Kirchengemeinden der drei Projektpartner zeigen, wie Kirchenflächen zu „Knotenpunkten urbaner grüner Infrastruktur“ werden können, so die Projektbeschreibung des Bundesamts für Naturschutz.

wsp

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