Im März gingen in Münster junge Menschen auf die Straße, um für ihre Klimaziele zu demonstrieren. Foto: FFF Münster
23.09.2021

Für das Klima auf die Straße

Unter dem Motto #AllefürsKlima gehen an diesem Freitag (24.09.) in vielen Städten wieder junge Menschen auf die Straße, um für mehr Klimagerechtigkeit zu demonstrieren. Auch in Westfalen wird für das Klima gestreikt.

Zwei Tage vor der Bundestagswahl hat der weltweite Aktionstag der Bewegung „Fridays for Future“ (FFF) in Deutschland besondere Brisanz. „Wir wollen die Unentschlossenen erreichen. Jetzt wird der letzte Bundestag gewählt, der die Klimapolitik noch ambitioniert gestalten kann. In vier Jahren wird die Politik nur noch reagieren können“, sagt Steffen Lamprecht von der Münsteraner FFF-Gruppe. Wahlkampf für bestimmte Parteien soll aber nicht gemacht werden. „Wir sind eine überparteiliche Organisation. Zudem reichen uns die in den Programmen der Parteien vorgestellten Klimaziele nicht“, so Lamprecht weiter.

Klimasstreik in Münster. Foto: FFH Münster

Klimasstreik in Münster. Foto: FFF Münster

Es ist der erste große Aktionstag nach den Lockdowns während der Pandemie. Deshalb hoffen die Veranstalter auch wieder auf mehr Teilnehmer. In Münster werden etwa 5000 Menschen erwartet. Vor der Pandemie zählten die Organisatoren dort allerdings auch schon einmal 25.000 Teilnehmer. Während der Pandemie sei das Thema Klimaschutz in der Prioritätenliste der Politik aber auch bei vielen Bürgern nach hinten gerutscht. Erst mit der Flutkatastrophe im Sommer, habe die Klimakrise wieder mehr Aufmerksamkeit bekommen, sagt Lamprecht. Er setzt darauf, dass sich nun wieder mehr Menschen an der Demonstration beteiligen werden.

„Ich sehe große Mutlosigkeit“

Auch die FFF-Gruppe in Hamm hat eine Demonstration organisiert. Dort startet die Aktion um 17 Uhr, damit sich auch Berufstätige beteiligen können. Man wolle deutlich machen, dass die Politik ihre zögerliche Haltung beim Klimaschutz endlich aufgeben müsse, sagt Jannis Arndt, einer der Mitorganisatoren des Hammer Aktionstages. „Wenn ich in Talkshows und Interviews schaue, sehe ich große Mutlosigkeit. Wir diskutieren zu viel darüber, ob man den Menschen Klimaschutz zumuten kann und was das kostet. Das muss sich dringend ändern“, so Arndt. Die lokalen Gruppen setzen bei ihrem Protest aber nicht nur weltweite und bundesweite Ziele auf die Agenda. Sie wollen auch die lokale Politik wachrütteln, damit diese erste Schritte auf städtischer Ebene zu mehr Klimaschutz einleitet.

Junge Menschen demonstrieren für eine ambitionierte Klimapolitik. Foto: FFF Münster

Junge Menschen demonstrieren für eine ambitionierte Klimapolitik. Foto: FFF Münster

Am weltweiten Aktionstag wird es in mehr als 450 deutschen Städten und Gemeinden Demonstrationen geben, teilt FFF Deutschland mit. In Westfalen haben mehr als 50 Gruppen Aktionen geplant. Einen Überblick die Orte, an denen gestreikt wird, gibt es hier.

jüb/wsp

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