06.03.2018

Fünf-Stunden-Tag einer Bielefelder Agentur wird Fall für die Forschung

Bielefeld (wh). Dieses Projekt hat aufhorchen lassen: Die Bielefelder Agentur Rheingans Digital Enabler hat im vergangenen Herbst den Fünf-Stunden-Tag eingeführt. Nun soll die Maßnahme wissenschaftlich untersucht werden. Der Experte für Personalmanagement und Organisation, Professor Sascha Armutat, soll das Projekt an der Fachhochschule Bielefeld auswerten.

„Für uns stellen sich viele spannende Fragen. Wir wollen unter anderem herausfinden, wie das Modell tatsächlich praktiziert wird, welche Tätigkeiten innerhalb der fünf Stunden liegen und welche möglicherweise außerhalb“, sagt Armutat gegenüber dem Nachrichtendienst „Westfalen heute“. Seines Wissens nach ist die Bielefelder Agentur der bisher einzige Arbeitgeber in Deutschland, der ein entsprechendes Arbeitszeitmodell eingeführt hat. „Vor allem in dieser Rigorosität ist mir kein anderes bekannt“, sagt Armutat. Die Mitarbeiter der Digital-Kommunikationsagentur arbeiten von 8 bis 13 Uhr bei vollem Lohnausgleich.

Aber nicht nur für die Wissenschaft ist das Modell interessant. Viele Unternehmen dürften gespannt auf die ersten Auswertungen warten, die im Laufe des Jahres zu erwarten sind. Denn das Thema Work-Life-Ballance wird für immer mehr Unternehmen interessant. Längst ist aufgrund des Fachkräftemangels in vielen Branchen ein Kampf um die besten Köpfe entbrannt. „Eine flexible Arbeitszeitgestaltung wird dabei mehr und mehr zum Schlüsselthema“, sagt Armutat.

Für Lasse Rheingans, Geschäftsführer von Rheingans Digital Enabler, hat sich das Modell zunächst bewährt. Er hat das Projekt verlängert: Seine Mitarbeiter haben zumindest bis August einen Fünf-Stunden-Tag.

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