06.10.2017

Gastarbeiter Gottes: Westfalenspiegel berichtet über indische Priester in der Region

Westfalen (wh). Mehr als 200 internationale Priester arbeiten derzeit in Westfalen. Damit sind in den meisten katholischen Gemeinden der Bistümer Münster, Paderborn und Essen weltkirchliche Geistliche für mehrere Jahre eingesetzt. In einem bundesweit einzigartigen Integrationsprojekt in Welver werden indische Priester für den Dienst ausgebildet, berichtet der Westfalenspiegel in seiner aktuellen Ausgabe.

Das "Welveraner Modell" umfasst ein acht- bis zehnmonatiges Praktikum in der Gemeinde St. Maria in Welver sowie mehrere Sprachkurse und Fahrstunden. Der Initiator des Projektes, Pastor André Aßheuer, lebt gemeinsam mit jeweils drei indischen Patres im Pfarrhaus, um ihnen das dörfliche Gemeinde- und Alltagsleben zu vermitteln. 19 Inder hat er auf diese Weise bereits für den Einsatz in einer Gemeinde des Erzbistums Paderborn ausgebildet, so dass sie dort bis zu zehn Jahre als Pastor arbeiten. "Ihre Spiritualität und Herzenswärme tun den Westfalen sehr gut", hat Aßheuer bei der Arbeit mit den Praktikanten erfahren.

Hintergründe für den zunehmenden Einsatz der sogenannten "Gastarbeiter Gottes" sind ein kultureller Austausch, vor allem aber der Priestermangel in der katholischen Kirche. Der überwiegende Teil der weltkirchlichen Priester kommt aus den christlich geprägten Regionen Indiens. Zu den möglichen Schwierigkeiten ihres Dienstes in Deutschland zählen jedoch Sprachprobleme und unterschiedliche Auffassungen vom Gemeindeleben, zeigte eine Studie der Universität Münster.

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